Gewürze und Kräuter – die unterschätzen Gesundheitsförderer

Die historische Bedeutung von Gewürzen: Von der Medizin zur Küche

Über Jahrhunderte hinweg haben sich alle Gewürze den Weg vom Medikament zum alltäglichen Gewürz in der Küche gebahnt. Der griechische Arzt Hippokrates machte sich im 4. Jahrhundert mit seinem Lehrbuch für Kräuterheilkunde einen Namen. Im 12. Jahrhundert wies schon die „erste deutsche Ärztin“, die Äbtissin Hildegard von Bingen, auf die Heilkraft von Gewürzen in Abhandlungen hin. In ihren zahlreichen Schriften über Naturheilverfahren veröffentlichte sie auch die Bücher „Heilkraft der Natur“ und „Heilwissen, Ursachen und Behandlung von Krankheiten“.

Gewürze und Kräuter waren bis ins 19. Jahrhundert oft die einzige wirksame Arznei, die den Menschen zur Verfügung stand. Und bis heute haben sie von ihrer wohltuenden Wirkung nichts verloren. Heute steht nicht mehr die gesundheitliche Wirkung der Gewürze im Vordergrund, sondern das Aromatisieren von Speisen. Viele Gewürze und Kräuter können auch im heimischen Umfeld als Heilmittel genutzt werden, um der Gesundheit einfach nur unter die Arme zu greifen. Pfeffer und Salz ist so gut wie in jedem Haushalt zu finden.

Die bekanntesten und meistgenutzten Gewürze und Kräuter

Gesundheit und Genuss: Die Heilkraft der Gewürze

Zimt ist ein Gewürz das den Blutzucker stabilisiert und somit besonders effektiv für Diabetiker ist. Zimt besitzt eines der größten Vorkommen an Antioxidantien. Zimt wirkt kreislaufstabilisierend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, schmerzstillend, schweißtreibend. Auch ist Zimt ein sehr beliebtes Weihnachtsgewürz.

Nelken, Gewürznelken werden gern bei Zahnschmerzen und Zahnungsbeschwerden eingesetzt. Gewürznelken sind antibakteriell, appetitanregend, infektionshemmend, schmerzstillend, anregend, verdauungsfördernd und weisen einen pikanten Geschmack auf. Gewürznelken sind ein weiteres Weihnachtsgewürz. Pfefferkuchen ist nach dem Nelkenpfeffer benannt. Gewürznelken eignen sich zur Verfeinerung von Rotkohl.

Anis, Sternanis ein Tee aus Sternanis-Samen ist ein wahres Allheilmittel, er lindert Husten und sorgt für eine gute Verdauung. Anis wirkt antibakteriell, krampflösend, magenstärkend, schmerzstillend, leicht harntreibend und beruhigend. Anis lindert zudem Sodbrennen und Mundgeruch. Ein weiteres beliebtes Weihnachtsgewürz ist Sternanis, es wird in der Advents- und Vorweihnachtszeit oft benutzt. Schon die Form passt zu Weihnachten, die Samenkapsel sieht wie ein Stern aus. Anis eignet sich hervorragend für entspannende Tees oder auch für Glühwein.

Muskat die Muskatnuss ist der Samen vom Muskatbaum. Sie wirkt verdauungsfördernd, bei Muskel- und Gelenkschmerzen. In der Homöopathie wird es als Heilmittel gegen Nervosität verwendet. Die Naturheilkundlerin Hildegard von Bingen empfahl Muskat zudem als Stimmungsaufheller. Das Gewürz ist ein Klassiker in der Weihnachtsbäckerei, es wird aber auch gern bei Saucen, Suppen und Gemüse sowie Kartoffelpüree eingesetzt. Muskat würzt schon in Mini-Mengen super intensiv.

Kardamom hebt die Stimmung, lindert typische Erkältungsbeschwerden, fördert die Verdauung und wirkt magenberuhigend, auch wird ihm eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Häufig wird Kardamom allerdings nicht als reines Gewürz eingesetzt, sondern wird in Gewürzmischungen verwendet. Schwarzer Kardamom wird vorwiegend zum Verfeinern von deftigen Fleischgerichten, Reis- und Gemüsegerichten verwendet. Vor allem zur Weihnachtszeit wird grüner Kardamom beim Backen von Lebkuchen oder Spekulatius genutzt. 

Vanille beruhigt, hebt die Stimmung, stärkt die Psyche und mindert Stressgefühle. Wirkt anregend und hat eine nachgewiesene, liebesfördernde Wirkung. Vanille soll allgemein kräftigend wirken. Vanille wird gern zur Aromatisierung von Puddings, Backwerk, Fruchtdesserts und auch Eiscreme beigemengt. Vanille ist zur Weihnachtszeit ein guter Stimmungsaufheller in Plätzchen und vor allem Vanille-Kipferl.

Kurkuma ist als Gewürz vor allem ein Bestandteil des Currypulvers. Es ist ein Gewürz, welches vor Herzerkrankungen schützt. Zudem ist Kurkuma dafür bekannt die Leberfunktion zu verbessern und ist entzündungshemmend. Viel bedeutender ist, dass Kurkuma eines der potentesten Gewürze zum Schutz gegen Krebs ist.

Ingwer ist eine Wurzel die über 25 Antioxidantien beinhaltet. Ingwer hilft vor allem bei Erbrechen und Übelkeit. Kann auch bei Halsschmerzen und Grippe zum Einsatz kommen. Ingwer wirkt entzündungshemmend, Herz-Kreislauf unterstützend, krampflösend, schmerzlindernd, und verdauungsfördernd. Ingwer ist der perfekte Geschmacksträger in fast allen Suppen.

Cayennepfeffer (gemahlene Chilischoten) ist ein wirkungsvoller Entzündungshemmer.Cayennepfeffer verringert die Bildung von Blutgerinnseln, schützt vor Herzattacken oder Herzinfarkten. Verbessert den Stoffwechsel, stimuliert die Verdauungsenzyme und schützt vor Magengeschwüren, schafft Abhilfe bei Schmerzen. Hilft bei Arthritis oder Muskelkater und trägt zur Verbesserung der Immunabwehr bei. Als Gewürz  passt Cayennepfeffer zu morgendlichen Eiern, in Eintöpfen oder zu Hackbraten.

Kümmel und Kreuzkümmel die Wirkung von Kreuzkümmel und Kümmel ist ähnlich, sie wirkt kopfschmerzlindernd, desinfizierend, verdauungsfördernd, anregend, stärkend, krampfstillend, und appetitanregend. Kümmel hilft dabei, den Blutzucker zu stabilisieren, hat Vitamin C und Vitamin A. Kümmel und eignet sich hervorragend für Kohlgerichte, Braten oder generell Fleischgerichten, frischem Brot sowie Suppen und Salaten. Kümmel ist eines der meist verbreiteten natürlichen Mittel gegen Blähungen. Kreuzkümmel hat einen starken Eigengeschmack, der sich nicht immer mit anderen Gewürzen verträgt.

Die bewährte Anwendung von Kräutern zur Förderung der Gesundheit

Basilikum zählt zu den entzündungshemmenden Kräutern mit außergewöhnlichen Heilungseffekten bei Arthritis, Allergien und Darmerkrankungen, ist schleimlösend, nervenstärkend, krampflösend, hilft bei Blähungen und Übelkeit. Basilikum ist eine hervorragende Quelle für Beta-Carotin und Lieferant für Vitamin K, Calcium und Magnesium, Eisen, Mangan und der Vitamine C und Kalium. Basilikum eignet sich als Gewürz hervorragen zum Bestreuen von Tomaten und Pastagerichten.

Rosmarin hat eine antibakterielle, entzündungshemmende, krampflösende und pilztötende Wirkung, hat eine ausgleichende Wirkung auf das Nervensystem, hilft bei Kopfschmerzen, lindert Depressionen, stärkt das Immunsystem, fördert die Durchblutung, regt die Verdauung an. Als Gewürz passt es hervorragend zu Kartoffeln und Fleisch.

Thymian ist als Erkältungsmittel sehr gut geeignet und auch für Kinder unbedenklich. Oftmals ist es als Zusatzstoff in Hustenbonbons zu finden ist. Die Inhaltsstoffe von Thymian sind hilfreich, wenn Bronchitis, Asthma oder Halsschmerzen auftauchen, es ist schleimlösend, entzündungshemmend, krampflösend, lindert Verdauungsprobleme, ist beruhigend. Mit Thymian lassen sich Geflügelgerichte am besten aufwerten.

Oregano wirkt antibiotisch, harmonisieren und schmerzlindernd. Oregano enthält ein Öl, welches eine sehr potente antibakterielle und antivirale Rosmarinsäure (auch gefunden in Rosmarin) besitzt und zudem Pilz bekämpfend ist. Oregano lindert interne und externe Entzündungen, kann für eine Linderung bei Allergien sorgen. Oregano ist eines der Gewürze, die sich in einem Salat am wohlsten fühlen. Das Kraut kann bei regelmäßigem Verzehr viele Vorteile mit sich bringen.

Knoblauch wirkt antiviral, blutdrucksenkend, blutverdünnend, cholesterinsenkend, zellschützend, bei Darmbeschwerden, appetitanregend und gibt einem Gericht nicht nur einen deftigen Geschmack, sondern verbessert und fördert die Durchblutung und ist stärkend für das Immunsystem. Knoblauch kann in fast jedem Fleischgericht Verwendung finden.

Dill wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und bei Blähungen. Dill wird heute als Heilmittel bei Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit, aber auch bei Magenbeschwerden eingesetzt. Im Dill sind an Mineralstoffen vor allem Calcium, Kalium und Natrium enthalten. In erster Linie wird Dill aber zum Würzen von Speisen und hier besonders zum Würzen von Gurken verwendet.

Estragon wirkt verdauungsfördernd. Er regt die Magensäfte und damit die Verdauung an, beruhigt aber gleichzeitig die Magenschleimhaut und wirkt krampflösend und harntreibend. Vor allem spielt das ätherische Estragonöl eine wichtige Rolle, ergänzt durch Bitter- und Gerbstoffe.  Beliebte Einsatzgebiete für Estragon sind Gerichte mit hellem Fleisch und Geflügel, Fisch und Gemüse.

Majoran wirkt antibakteriell, anregend, schleimlösend, harmonisierend, krampflösend. In der Naturheilkunde verwendet man Majoran schon seit Jahrhunderten, um Beschwerden wie  Magenkrämpfe, Bronchitis, Erkältung, Appetitlosigkeit, nervöse Unruhe, Rheuma und Gliederschmerzen erfolgreich zu lindern. Majoran gehört zu den klassischen Gewürzen vieler Wurstsorten.

Die in der deutschen Küche sicherlich am meisten benutzten Kräuter sind Petersilie und Schnittlauch. Petersilie wirkt krampflösend, verdauungsanregend, schmerzlindernd, schwellungslindernd und appetitanregend. Er dient als Bestandteil von Suppengrün und ist auch Bestandteil der Grünen Soßen. Schnittlauch wirkt bakterientötend, appetitanregend, verdauungsfördernd. Fein geschnitten wird er Salaten, Suppen, Eigerichten oder auch Mayonnaise zugefügt.

Heute gibt es in jedem Supermarkt eine Riesenauswahl an Gewürzen, Gewürzmischungen, Kräuter und Kräutertees. Zudem gibt es zahlreiche Bücher, die sich ausführlich mit der Heilwirkung von Kräutern und Gewürzen befassen. Die großartigen, gesundheitsfördernden Eigenschaften von Gewürzen und Kräutern kann also jeder nutzen.

 

HINWEIS:
Der Inhalt dieses Artikels beruht auf zahlreichen Online-Recherchen nach bestem Wissen und Gewissen. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Exklusivität. Die Aussagen darin sind keine Therapievorschläge und aus den Schlussfolgerungen können keine Heilversprechen abgeleitet werden. Das Nachahmen erfolgt auf eigener Verantwortung.

(Quelle: wikipedia.org / gesundheit.de)


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