Magnesium bei Atemwegserkrankungen
In den Industrienationen zählt Asthma bronchiale mit 5 % der Erwachsenen und 10% der Kinder zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Die wenigsten davon wissen, dass die Einnahme von Magnesiumpräparaten die Asthmasymptome verringert und dadurch andere Medikamente eingespart werden können.
Als wesentliche Ursache für die Entstehung der Verengung der Atemwege gelten neben Allergien chronische Entzündungen der Bronchialschleimhaut. Die in den Atemwegen sitzenden Entzündungszellen setzen Histamin frei, welches eine Entzündungsreaktion des Körpers einleitet, in dessen Folge sich die Atemwege zusammenziehen. Zusätzlich stimuliert es die in tieferen Schichten der Bronchialwand sitzenden Mastzellen und Entzündungszellen, ebenfalls Botenstoffe freizusetzen. Diese wiederum aktivieren Makrophagen und das gesamte Immunsystem. Dabei kommt es zur weiteren Ausschüttung von Botenstoffen, vor allem von Leukotrienen und Prostaglandinen, welche den entzündlichen Prozess in den Atemwegen, die bronchiale Hyperreaktivität und die Atemwegsverengung (Obstruktion) in Gang halten. Deshalb steht heute in der Asthmatherapie nicht mehr die Behandlung der Bronchokonstriktion, sondern die Entzündungshemmung im Vordergrund.
2007 führte eine Gruppe von Wissenschaftlern um Professor C. Gontijo-Amaral von der State University of Campinas Medical School in Brasilien eine placebokontrollierte Doppelblindstudie mit 37 Jungen im Alter von 7 bis 19 Jahren mit moderatem Bronchialasthma durch. Die Studie dauerte zwei Monate. Dabei wollten die Forscher vor allem untersuchen, ob die Magnesium-Gabe die bronchiale Hyperreaktivität verringert. Zur Überprüfung des Erfolges bedienten sie sich eines unspezifischen inhalativen Provokationstests, des Metacholin-Tests. Metacholin ist ein Arzneistoff, der dosisabhängig die Bronchien verengt. Je mehr Metacholin nötig ist, um bei den Probanden klinische Beschwerden zu erzeugen, umso geringer ist ihre bronchiale Hyperreaktivität.
Eine Gruppe, die Verumgruppe, nahm täglich 300 mg Magnesium ein. Dabei schnitt die Gruppe, die Magnesium eingenommen hatte, signifikant besser ab als die Placebo-Gruppe: Die bronchiale Hyperreaktivität der Kinder und Jugendlichen war geringer als die ihrer Altersgenossen, die Placebo geschluckt hatten. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe hatte sich in der Verum-Gruppe die Zahl der Tage mit Asthma-Anfällen um 30 Prozent verringert, und die Zahl der Tage, an denen die Kinder Arznei benötigten, war ebenfalls um ein Drittel erniedrigt.
Magnesium beeinflusst eine Reihe von physiologischen Prozessen im Organismus. Dazu gehören einige, die der Entstehung von Asthma vorbeugen oder die asthmatischen Beschwerden lindern. So wirkt Magnesium entspannend auf die Bronchialmuskulatur und verringert damit die Verengung der Atemwege. Außerdem hemmt Magnesium die durch Calcium vermittelte Histamin-Ausschüttung aus den Mastzellen und schwächt so den Entzündungsprozess der Bronchialschleimhaut und damit die bronchiale Hyperreaktivität ab.
Die Tagesdosis für Erwachsene sollte bei mindestens 300 mg Magnesium liegen, wobei auch höhere Dosen gut verträglich sind. Weiterhin ist die Wahl des Magnesium-Salzes von Bedeutung: Organische Salze wie Magnesiumorotat oder Magnesiumhydrogencitrat (bzw. Trimagnesiumcitrat) wird im Dünndarm besser resorbiert als anorganische Verbindungen. Günstig kann auch eine Kombination aus organischem und anorganischem Magnesium, wie mit Magnesiumchlorid sein. Magnesium mit guter Bioverfügbarkeit und optimalem Preis/Leistungsverhältnis finden Sie hier.
Achtung: Zur Erkennung von Defiziten bei Mineralstoffen und Spurenelementen ist die alleinige Bestimmung der Blut-Serumkonzentrationen aber häufig nicht ausreichend. Vor allem bei zellulär konzentrierten Elementen werden dabei Mangelsituationen häufig übersehen. Deswegen sollten Sie Vitamine und bestimmte Stoffe wie Magnesium aus dem Vollblut ermitteln lassen. Nur tatsächlich in den Zellen verfügbare Mikronährstoffe können ihren Nutzen entfalten. Ein Magnesiummangel ist etwa weitverbreitet, aber schwierig nachweisbar. In ca. 50 % der Fälle besteht ein zellulärer Mangel, der im Blutserum nicht nachzuweisen ist. Da Magnesium in den Erythrozyten erheblich höher konzentriert ist als im Serum, kann bereits eine geringgradige Hämolyse die Serum-Magnesiumwerte drastisch verfälschen.
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