OPC ist ein Bestandteil von Traubenkernen. Die Natursubstanzen kommen jedoch auch in anderen pflanzlichen Lebensmitteln vor. OPC soll die Zellen schützen, gegen Entzündungen helfen und sogar jung halten. Doch was leistet Traubenkernextrakt für unsere Gesundheit und welche Effekte sind belegt?
Was ist OPC?
OPC steht für Oligomere Proanthocyanidine. Diese Verbindungen gehören zu einer Untergruppe der sekundären Pflanzenstoffe, den Polyphenolen, die wiederum zu den Flavonoiden zählen. Sie kommen auf natürliche Weise in verschiedenen pflanzlichen Naturprodukten vor und haben eine stark antioxidative Wirkung.
Welche Lebensmittel enthalten OPC?
OPC kommt in vielen Pflanzen vor, dort vor allem in Schalen, Rinden und Kernen. Die sekundären Pflanzenstoffe finden sich bevorzugt in Traubenkernen, aber auch in Kakao, grünem Tee, Rotwein, der braunen Haut von Nüssen und der Pinienrinde.
Auch in der Schale roter Trauben, in Apfelschale, Heidelbeeren, Cranberrys, Aroniabeeren, Himbeeren und Erdbeeren sowie dunkler Schokolade steckten Oligomere Proanthocyanidine.
Wie hoch ist der OPC-Gehalt in Traubenkernextrakt?
Traubenkerne sind die beste und ergiebigste Quelle für OPC. Daher werden sie als Rohstoff zur Gewinnung antioxidativer Phenole verwendet. Dabei haben Traubenkerne aus Deutschland im Vergleich zu denen aus Frankreich, Italien und Spanien den höchsten OPC-Gehalt. Ob rote oder weiße Traubenkerne verwendet werden, spielt übrigens keine Rolle. Der hohe OPC-Gehalt von blauen Weintrauben bezieht sich auf die Frucht an sich, vor allem mit der Schale. Daher ist in Weißwein auch so gut wie kein OPC.
Doch Traubenkerne enthalten nicht nur OPC, sondern auch verschiedene weitere Flavonoide und Tannine, Vitamin E als starkes Antioxidans, Resveratrol – ein weiteres Polyphenol– sowie Ballaststoffe, Linolsäure und Aminosäuren. Hochwertige und hochdosierte Traubenkernextrakte konzentrieren sich jedoch hauptsächlich auf die Gewinnung von OPC.
Ein OPC-Gehalt von 95 Prozent wird als besonders hoch angesehen und weist auf ein sehr reines Produkt hin.
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Welche Effekte hat OPC?
Viele Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit einem Übermaß an freien Radikalen im Körper. Polyphenole wie OPC sind kraftvolle Antioxidantien, die schützend, reparierend und gesundheitsfördernd wirken. Sie können freie Radikale im Blut unschädlich machen. Ein hoher Antioxidantienstatus im Körper reduziert Entzündungsprozesse und ist wichtig für ein starkes Immunsystem.
Wie OPC im Stoffwechsel wirkt, ist in vielen Tier- und in einigen Humanstudien untersucht worden. Demnach hat die Substanz eine Vielzahl an positiven Effekten auf die Gesundheit und unser Wohlbefinden. Ihr antioxidatives Potential ist fünf- bis 50-fach höher als das von Vitamin C und 20-fach höher als das von Vitamin E. Autorin Gabriela Vonwald bezeichnet OPC sogar als „Jungbrunnen“, der Alterungsprozesse hinauszögern kann.
OPC senkt Blutdruck und Blutfettwerte
Mehrere Studien haben die Auswirkungen von OPC auf den Blutdruck untersucht (1). Durch die stark antioxidativen Eigenschaften von OPC werden Ablagerungen verhindert oder lösen sich auf. Die Blutgefäße erweitern sich und werden wieder elastischer. Somit verbessert sich die Durchblutung und der Blutdruck kann wieder sinken. Auch Schwellungen und Ödeme in den Beinen wurden laut einer Studie reduziert (2).
Eine weitere Untersuchung beschäftigt sich mit der Wirkung von OPC auf Arteriosklerose. Diese ist mit erhöhten Blutfettwerten verbunden und führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. OPC kann nach vorliegenden Ergebnissen dazu beitragen, die Blutfettwerte zu senken und so der Entstehung von Arteriosklerose vorbeugen (3,4).
OPC reguliert den Blutzuckerspiegel
OPC verbessert das Ansprechen der Körperzellen auf Insulin (5). Dadurch trägt es zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei und kann diabetesbedingte Komplikationen reduzieren sowie Typ-2-Diabetes vorbeugen (3).
OPC stärkt die Darmflora
OPC kann das Wachstum gesundheitsschädlicher Bakterien im Darm hemmen, Darmentzündungen reduzieren und die Darmbarriere stärken (3). Wie inzwischen vielfach belegt ist, unterstützt eine gestärkte Darmflora das Immunsystem (6) enorm und Entzündungsreaktionen werden reduziert.
OPC beugt Hautalterung vor
Die Zellen der Haut leiden unter Einflüssen wie UV-Strahlung oder Nikotin. Dabei entstehende freie Radikale greifen die Hautzellen an und lassen sie schneller altern. OPC kann die Zeichen der Hautalterung jedoch reduzieren. In einer Studie erhöhte die Gabe von Traubenkernextrakt die Lebensfähigkeit der Zellen und schützte sie vor UV-Schäden.
Weitere Studien zu OPC zeigten positive Effekte auf die Hirngesundheit, das mentale Befinden, die Wundheilung und bei der unterstützenden Behandlung von Krebs.
Übrigens: Polyphenolverbindungen in Traubenkernen haben eine langanhaltende Wirkung. Bei Untersuchungen konnte ein Effekt bis zu 48 Stunden nach dem Verzehr gesehen werden.
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Warum soll OPC mit Vitamin C eingenommen werden?
Einzelne Antioxidantien wirken meist im Zusammenspiel mit anderen in einem Netzwerk. So sind OPC und Vitamin C ein Paar mit Synergieeffekt. Für eine besonders gute Bioverfügbarkeit sollten OPC-Kapseln daher zusammen mit Obst oder Saft eingenommen werden, die besonders reich an Vitamin C sind. Auch ein zusätzliches Vitamin-C-Supplement oder gleich ein Kombipräparat, etwa Traubenkernextrakt plus Acerola, sind von Vorteil.
Traubenkernpulver ist in diesem Zusammenhang besser wirksam, wenn es in einen Gemüsesaft oder Smoothie eingerührt wird – am besten mit einem Schuss Leinöl.
Gut zu wissen: OPC kann als „Super-Antioxidans“ andere Antioxidantien wie das Vitamin C nach Verbrauch wieder regenerieren.
Neben Vitamin C sind weitere Antioxidantien Teil dieses Netzwerks, etwa Vitamin E, Vitamin B2, Selen, Zink oder sekundäre Pflanzenstoffe wie Resveratrol aus roten Trauben, Lykopin aus Tomaten, Anthocyane – der blaue Pflanzenfarbstoff aus zum Beispiel Rotkohl oder Holunderbeeren – oder Chlorophyll, enthalten in Spinat oder Salat.
Tipp: Essen Sie Obst und Gemüse möglichst in ihrer bunten Vielfalt, um von dem Zusammenspiel der antioxidativ wirksamen Stoffe zu profitieren. Verwenden Sie wenn möglich die Schale mit, da sich viele Antioxidantien direkt darunter befinden.
Welche Produkte mit OPC gibt es?
Wer hochdosiert OPC zu sich nehmen möchte, ist mit Traubenkernextrakt als Kapseln gut beraten – mit oder ohne Vitamin-C-Zusatz. Traubenkernmehl besteht aus gemahlenen Traubenkernen. Der OPC-Anteil ist hier wesentlich geringer, dafür enthält es wertvolle Ballaststoffe, natürliches Vitamin E, Öle und weitere Polyphenole aus Traubenkernen. Das Mehl ist vielseitig verwendbar, etwa zum Backen, im Müsli oder im Smoothie.
Getrocknete rote Weintrauben enthalten neben OPC auch Resveratrol und Tannine, sind eine gute Quelle für Ballaststoffe und geben natürliche Energie in Form von Glukose. Sie eignen sich als Snack, im Müsli oder zum Süßen von Speisen, etwa dem Smoothie.
Hinweis: Eine offiziell empfohlene Menge für die Aufnahme von OPC gibt es nicht. Es ist ratsam, sich nach der Angabe des Herstellers zu richten. Sollten Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, schwanger sein oder stillen, halten Sie bitte vor der Einnahme von hochdosierten Kapseln mit OPC Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Quellen:
(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5370781/
(2) https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jsfa.5773
(4) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11508317/
(5) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3972396/
(6) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6359708/