(Bauch-) Fett verlieren, nur durch weniger Insulin
Die Körperregion, an der sich Fett am hartnäckigsten festsetzt, ist wohl der Bauch. Bauchfett, und hier besonders sogenanntes viszerales Fett, gilt im Gegensatz zu Unterhautfettgewebe als besonders schädlich für unsere Gesundheit. Es erhöht das Risiko für Krankheiten, wie Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt und Krebs. Bedauerlicherweise ist das viszerale Fett das, welches man am schwierigsten wieder loswird 🙁
Der größte Treiber für die Fetteinlagerung ist das Hormon Insulin. Insulin wird viel zu viel ausgeschüttet, bei der heutigen Ernährungsweise, die reich ist an Zucker und Weißmehlprodukten. Ohne die Insulinausschüttungen herunter zu bekommen, ist es nahezu unmöglich schädliches und entzündungsförderndes Bauchfett zu verlieren. Insulin dient, wie die meisten wissen, dazu, den Blutzucker (Glucose) stabil zu halten und Zucker ständig aus dem Blut zu entfernen. Je häufiger deshalb zuckerreiche Lebensmittel konsumiert werden und in der Vergangenheit bereits konsumiert wurden, je mehr muss die Bauchspeicheldrüse Insulin produzieren und ausschütten, um einen zu hohen und zu langanhaltenden Blutzuckeranstieg zu verhindern.
Über Jahre und Jahrzehnte einer unzuträglichen Ernährungsweise hinweg, wird die Wirkung des Insulins immer schlechter und die Fähigkeit der Zellen, dadurch den Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Dies nennt man eine Insulinresistenz, die erste Vorstufe für einen Diabetes TYP 2. Erkennbar wird dies an immer größeren Blutzuckerschwankungen und immer höheren Spitzen nach entsprechenden Mahlzeiten. Unser Ziel muss also eine möglichst flache Blutzuckerkurve sein, tags wie nachts. Dies gelingt besser, als manche denken, mit einer etwas angepassten Ernährung und anderen Verhaltensweisen beim und nach dem Essen.
Allein bestimmte einfache Regeln können bereits signifikante Verbesserungen in Bezug auf den Blutzuckeranstieg erzielen. Dies bedeutet großer praktischer Nutzen für unsere Gesundheit, sowohl für Gesunde als auch für Menschen, die bereits an TYP 2 Diabetes leiden. Jessie Inchauspe schreibt in ihrem sehr informativen Buch „Der Glukose-Trick“ (https://amzn.eu/0WRoNFl), wie man der Achterbahn des Blutzuckerspiegels entkommt. „Aufgrund der entsprechenden Forschungen bin ich ein großer Fan von Mahlzeiten, die mit einem Salat anfangen. Doch oft wird in Restaurants zuerst Brot serviert, während man auf das eigentliche Essen wartet. Dabei ist dieses stärkehaltige Produkt zum Auftakt genau das Gegenteil dessen, was gut für uns ist. Es verursacht unaufhaltsam eine Glukosespitze, gefolgt von einem Einbruch, der dann wiederum eine neue Heißhungerattacke auslöst. Doch wo ich jetzt darüber nachdenke – wenn ich mir einen Trick ausdenken müsste, um meine Gäste dazu zu bringen, in meinem Restaurant möglichst viel zu essen, würde ich ihnen auch als erstes Brot servieren.“
Produktempfehlungen
- Ballaststoffreiche Lebensmittel
- Gohyha Vitaltee, Bittermelonen-Tee
- Naturbelassene Nüsse und Kerne
- Bitterstoffe
- Bio Leinsamenmehl teilentölt
Effektive Strategien für eine flache Blutzuckerkurve
Die besten Tipps für eine möglichst flache Blutzuckerkurve, mit wissenschaftlicher Grundlage, die sich auch praktisch bewährt haben:
- Essen Sie mehr Lebensmittel, die wenig Kohlenhydrate und stattdessen mehr gesunde Fette enthalten (Nüsse, Saaten, Olivenöl)
- Verzichten Sie auf industriell hergestellte, zusätzlich gesüßte Lebensmittel
- Essen Sie Lebensmittel, die zwar Kohlenhydrate enthalten, aber auch VIELE Ballaststoffe.
- Ergänzen Sie ballaststoffarme Mahlzeiten und Rezepturen gezielt um Ballaststoffe (Chiasamen, Leinsamenmehl/Schrot, Flohsamen, Akazienfaser, Konjakmehl, Inulin etc.)
- Verzichten Sie auf gesüßte Getränke, auch wenn diese mit Zuckeralternativen gesüßt sind, denn auch diese können Insulinausschüttungen provozieren.
- Trinken Sie Getränke wie Grüntee, Gohyah Vitaltee (Momordica charantia), die einen positiven Einfluss auf die Blutzuckerregulation haben. Jedoch möglichst ungesüßt und ohne Milch.
- Gönnen Sie Ihrer Bauchspeicheldrüse Ruhepausen, keine süßen Snacks zwischen den Mahlzeiten. Keine schwer verdaulichen und kohlenhydratreichen Mahlzeiten vor der Schlafenszeit (3 Std.).
- Wenn sie zwischendurch etwas Hunger verspüren, was bei einer angepassten, weniger süßen Ernährung nur selten der Fall sein dürfte, dann wäre es besser ein paar ungeröstete Nusskerne zu knabbern (Macadamia, Walnüsse, Mandeln, Paranüsse). Diese forcieren KEINE Insulinausschüttung. Vorsicht: Keine Cashews, das sind keine Nüsse und sie enthalten zu viele Kohlenhydrate.
- Essen Sie vor einer kohlenhydratreichen Mahlzeit Ballaststoffe, etwa aus einem Salat, etwas Gemüse oder indem Sie einen EL Leinsamenmehl in ein Glas Wasser rühren und dies trinken.
- Essen/trinken Sie Zucker- und kohlenhydratreiche und ballaststoffarme Lebensmittel niemals allein!
- Süßes besser direkt nach einer Mahlzeit, die auch Ballaststoffe enthielt und die ohnehin einen Blutzuckeranstieg provoziert. Das ist weit besser als 3 Stunden zu warten und dann mit dem Nachmittagskaffee, etwa ein Stück Kuchen, noch dazu mit einem Kaffee zu konsumieren. Kaffee treibt den Blutzuckeranstieg zusätzlich zu der verzehrten Süßigkeit (Eis, Kuchen, etc.).
- Essen Sie vor dem Essen eine Messerspitze voll Bitterkräuer, trinken Sie ein Glas Milchsaures, wie etwa Kanne Brotdrunk.
- Würzen Sie mit Kräutern und Gewürzen, die einen positiven Einfluss auf die Blutzuckerregulation haben (Ingwer, Kurkuma, Pfeffer, Zimt etc.)
- Machen Sie direkt nach einer Mahlzeit, welche reich ist an Kohlenhydraten, einen mehr oder weniger ausgedehnten Spaziergang oder verschaffen Sie sich anderweitig etwas Bewegung, durch einige Gymnastikübungen oder etwas Cardio-Training.
- Nehmen Sie einen EL Apfelessig in einem Glas Wasser und trinken Sie dies vor dem Zubettgehen.
Bei Umsetzung einiger oder all der genannten Tipps machen Sie Schluss mit der Achterbahn des Blutzuckerspiegels. Gleichzeitig auch mit Bauchfett, Heißhunger, Stimmungstiefs, schlechtem Hautbild und vielen anderen Alltagsbeschwerden, die Sie vielleicht bereits über Jahre plagen.
Bedenken Sie, neben den falschen Lebensmitteln und nicht optimalen Essgewohnheiten sorgen auch Stress für hohe Insulinausschüttungen und damit dem wichtigsten Treiber für die Einlagerung von Bauchfett.
Kennen Sie den HOMA Index? Dieser Index ist deutlich aussagekräftiger hinsichtlich Ihrer Blutzuckerregulationsfähigkeit, wie etwa der Nüchtern-Blutzucker, oder ein einzelner Blutzuckerwert alleine. Mit diesem Index bekommen Sie Hinweise auf eine eventuelle Insulinresistenz. Also der Fähigkeit, die Zellen zur Aufnahme des Zuckers aus dem Blut zu bewegen, durch die jeweils bei einem bestimmten Blutzucker ausgeschüttete Insulinmenge. Damit sehen Sie frühzeitig, ob Sie auf dem Weg hin zu einem Diabetes TYP2 sind. Als Basis-Daten für die Berechnung benötigen Sie dafür den Insulin- sowie den Blutzuckerspiegel aus derselben Probe. So können Sie den HOMA Index errechnen. https://www.wisplinghoff.de/fuer-aerzte/formelsammlung/diabetes-homa-index
Linktipp:
https://www.topfruits.de/aktuell/abnehmen-so-funktionierts-dauerhaft/
https://www.topfruits.de/aktuell/jogger-leben-laenger-bewegung-ist-leben/