Cholesterin – besonders die kleinen, LDL Partikel sind schädlich

Es gibt zwar in vielen Fällen eine Korrelation zwischen erhöhtem LDL-Cholesterin (low Density lipoprotein)  und Atherosklerose, allerdings eine Kausalität scheint nicht zu existieren, obwohl sich die Mär vom bösen LDL Cholesterin in der orthodoxen Medizin hartnäckig hält. Das, ohne dass man das Thema Cholesterin differenzierter betrachtet. Vereinfacht ausgedrückt geht man davon aus, dass der Zusammenhang zwischen einer Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck auf die vermehrte Ansammlung von Fetten in den Gefäßwänden und letztlich die Entstehung von atherosklerotischen Plaques (Ablagerungen) zurückzuführen ist, die den Gefäßdurchmesser verringern. Zu denken gibt, dass man Gefäßstenosen und Herzinfarkte, oder Schlaganfälle sehen kann, ohne dass LDL Cholesterin signifikant erhöht ist. Was jedoch trotz eines nicht besonders hohen LDL Cholesterin erhöht sein kann, sind die kleinen dichten LDL (sdlDl = small, dense lDl) Partikel. Eine Dominanz der kleinen, dichten LDL erhöht das Herzinfarkt-Risiko um das 3–7-fache – und zwar unabhängig vom Gesamt LDL Cholesterinspiegel.

Diesen Cholesterin Partikeltyp zu ermittel erfordert jedoch eine spezielle kostspielige Analyse, die auch nicht jedes Labor durchführt. Unter Risikoaspekten wäre es jedoch gut, wenn sie den Wert kennen würden, wenn Sie eine KHK  (koronare Herzkrankheit, Gefässenge) haben, oder befürchten und Sie Ihr individuelles Herzinfarkt-Risiko senken möchten. Laut Dr. Jeffry Gerber, der sich seit Jahrzehnten das Thema Fettstoffwechsel im Zusammenhang mit koronaren Herzerkrankungen studiert, stehen die verschiedenen Blutfett- und Cholesterinwerte in einem besonderen Zusammenhang. Eine erhöhte Anzahl von sdlDl Partikel muss erst bei einem erhöhten Triglyceridwert von über 130 und einem Verhältnis von über 2:1 zwischen Triglyceridwert und HDL Cholesterin (dem „guten“ Cholesterin) befürchtet werden (in mg/dl). 

Bei einem Verhältnis darunter sind überwiegend die großen, kaum atherogenen und Stenose-relevanten LDL Partikel zu erwarten. Nach sdlDl Partikel muss in diesem Fall nicht unbedingt weiter untersucht werden. Als Beispiel: bei einem Triglyceridwert von 140, sollte HDL über 70 liegen. Bei einem höheren Triglyceridwert, von sagen wir 160 und demselben HDL hätten wir ein Verhältnis von 2,29 und es kann dann lohnen, auf gefährliche sdLDL Partikel zu untersuchen um ein ggf. erhöhtes Infarktrisiko zu sehen und die Präventiv-Maßnahmen darauf abzustimmen. Beachten Sie unbedingt auch den Zusammenhang zwischen dem LDL B und einer gefährlichen Insulinresistenz. Insulin sorgt dafür, dass die Leber (die beinahe das gesamte Cholesterin erzeugt) gezielt sdlDl /LDL B produziert. Steigt der Insulinspiegel aufgrund einer Insulinresistenz immer weiter an, erhält die Leber das Signal, die Zusammensetzung der Blutfette zugunsten der kleinen Cholesterin Partikel zu verschieben. 

Um das eigene Fettsäureprofil zu verbessern, sollte man einen Blick auf die persönliche Ernährungsweise richten. Besonders gesunde Fette reduzieren die kleinen LDL Partikel nachweislich. Eine tägliche Zufuhr von mindestens 1,5 g langkettiger Omega-3-Fettsäuren zeigt sich als günstig. Wer sein Krebs- und Herzinfarkt-Risiko niedrig halten und von den Vorteilen einer herzgesunden Ernährung besonders profitieren will, sollte mehr gesunde Fette konsumieren. Das bedeutet, der Fettanteil in der Nahrung sollte überwiegend aus Nüssen, Öl-Saaten und gesunden Ölen stammen. Der Kohlenhydrat-Anteil an den Gesamtkalorien sollte bei den meisten verringert werden. Weniger (Zucker) stärkehaltige Lebensmitteln, stattdessen mehr kohlenhydratarme Lebensmittel wie Gemüse, Salate, Kräuter, Sprossen, Gewürze, Algen. Diese Lebensmittel sind meist auch reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, was zusätzlich günstig ist für gesunde Gefäße. Ein hoher Proteinkonsum bei gleichzeitig zu wenig Bewegung ist eher hinderlich, weil durch die Glukoneogenese zu viel Protein in Zucker umgewandelt wird und dann in der Leber landet. Diese Ernährungsrichtlinien führen in der überwiegenden Zahl der Fälle zu einem deutlich verbesserten Fettstoffwechsel, einem verbesserten Fettsäureprofil, Gewichtsverlust und verbesserten Risikowerten für die meisten stoffwechselbedingten chronischen Krankheiten. Weitere Hinweise zu einer herzgesunden Ernährung und Lebensweise, finden Sie auch in diesem Beitrag: https://www.topfruits.de/aktuell/hilfe-bei-herzproblemen-das-hat-ihnen-ihr-arzt-noch-nicht-gesagt. 

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