Adaptogene schonen unsere „Akkus“ und helfen uns beim Wiederauffüllen unserer Energiespeicher. Heutzutage leidet jeder 4. unter chronischem Stress. Dauerstress bringt das natürliche Gleichgewicht der Körperfunktionen (Homoöstase) durcheinander. Er versetzt unseren Körper in Alarmbereitschaft, kostet jede Menge Energie und macht anfälliger für Krankheiten. Hier kommen Adaptogene ins Spiel. Zu den pflanzlichen Adaptogene gehören Pflanzen und Wurzeln wie Ahwagandha, Ginseng, Maca, Rosenwurz, Ginkgo und Schisandra. Im Laufe der Zeit entwickelten sie bestimmte Substanzen, die ihnen die Anpassung an Umweltfaktoren erleichterten. Diese adaptogene Wirkung macht auch uns Menschen emotional und körperlich stressresistenter.
Als echte Anpassungskünstler wirken Adaptogene auf unseren Organismus zweifach regulierend. Einerseits heben sie die Energielevel, andererseits beruhigen sie das Nervensystem. Wenn wir uns müde und schlapp fühlen, können Adaptogene stimulieren und aufpäppeln. Wenn wir angespannt sind, wirken sie entspannend und besänftigend. Zwar sind die vielfältigen adaptogenen Wirkungen nur wenig erforscht, aber in der Naturheilkunde bereits seit Jahrhunderten erprobt. Wie bei anderen alternativmedizinischen Ansätzen lohnt sich ausprobieren – denn mit dem Verzehr naturbelassener Lebensmitteln haben Sie nichts zu verlieren.
Ashwagandha hilft beim Einschlafen. Der Indische Ginseng wird in Ayurveda bereits seit mehr als 3000 Jahren zur Stärkung des Immun- und Nervensystems genutzt. Eine indische Studie konnte 2012 beweisen, dass die Ashwagandhawurzel Stress und Angstzustände reduzieren kann. Weil Ashwagandha den Schlaf fördern und beim zur Ruhe kommen helfen soll, wird die Wurzel auch „Schlafbeere“ genannt. Verantwortlich für diese Wirkung sind die enthaltenen Withanolide. In erhöhter Konzentration sorgen diese sekundären Pflanzenstoffe dafür, dass Neuronen Stress besser „abdämpfen“ können. Wer den bitteren Geschmack des Ashwagandhas nicht mag, nimmt die Kapseln; wer sparen möchte, entscheidet sich für naturreines Pulver oder Presslinge.
Ginseng weckt Lebensenergie. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Ginsengwurzel ein bewährter Klassiker. Panax Ginseng ist reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Saponinen und Ginsenosiden, Sterinen, Polysacchariden und Oligopeptiden. Als besonders potent stellten sich in wissenschaftlichen Untersuchungen die Ginsenoside Rh2 und Rg3 heraus. Gemeinsam wirken die natürlichen Inhaltsstoffe des Ginsengs symbiotisch und kurbeln Energie und Leistungsfähigkeit, Stimmung und Wohlbefinden an.
Maca dient als natürliches Tonikum. In seinen Wurzel speichert es ein breites Spektrum an lebenswichtigen Mikro- und Phytonährstoffen wie Macamide. Bereits die Inka nutzen die kraftvolle Maca-Knolle als Aphrodisiakum für Potenz und Fruchtbarkeit. Diese stabilisieren in Verbindung mit den restlichen Nährstoffen Nerven, Stoffwechsel und Hormonhaushalt. Als echtes Superfood verbessert Maca die geistige Ausdauer sowie die körperliche Widerstandsfähigkeit bei Belastungen.
Rosenwurz – Balsam für die Seele. Rosenwurzeln kommen ursprünglich aus den arktischen Gebieten Nordamerikas und Eurasiens. Ihr Name bezieht sich auf den rosenartigen Duft ihrer Wurzel. In der Naturheilkunde gilt die „Goldene Wurzel“ als pflanzliches Elixier für ein langes Leben. Die Rosenwurz enthält Salidrosid, Rosavin und Tyrosol, welche die Stressabwehr trainieren und als Neuroprotektor bei Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Burn-Out eingesetzt wird.
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