Vitalpilze: Heilen mit Pilzen nach alter Tradition

Vertrauen Sie in die Kraft der Natur? Bei vielen Dingen greifen wir ganz selbstverständlich zu pflanzlichen Heilmitteln. Salbei bei Halsschmerzen, Fenchel gegen Magen-Darm-Beschwerden oder Baldrian in stressigen Lebensphasen. Früher gehörten auch Heilpilze zu den natürlichen Hausmitteln. Doch mit der Zeit sind sie hierzulande in Vergessenheit geraten. Höchste Zeit, wieder mehr über die natürlichen Helfer „Vitalpilze“ zu lernen.

Heilpilze: Die Grundlagen

Vitalpilze, Heilpilze und medizinisch wirksame Pilze – sie alle meinen dasselbe: Pilze, die eine gesundheitsförderliche Wirkung auf den Körper haben. Somit wird auch schnell klar, dass wir hier nicht von Magic Mushrooms, Zauberpilzen, Shrooms und Co. sprechen.
Die Geschichte der Vitalpilze reicht weit zurück. Auch bei uns in Europa wurden früher Heilpilze in der traditionellen Medizin eingesetzt. Durch den Fortschritt in der medizinischen Forschung sind sie jedoch in Vergessenheit geraten. In anderen Teilen der Welt ist das nicht so. Beispielsweise sind die Wirkungen der Vitalpilze in weiten Teilen Asiens bekannt. Die sogenannte Mykotherapie ist aus der traditionellen chinesischen Medizin nicht wegzudenken und spielt auch in einigen anderen Volksmedizinen eine bedeutende Rolle. In einigen Ländern sind Heilpilze zum Teil auch in der allgemeinen Medizin zur Ergänzung bei Krankheiten anerkannt. In Japan ist etwa ein Medikament aus Shiitake unterstützend zur Krebstherapie zugelassen.

Was sind die Unterschiede zwischen Speise- und Vitalpilzen?

Eigentlich gibt es keine Unterschiede. Denn Pilze aus der Natur können sowohl für medizinische Zwecke als auch in der Küche verwendet werden. Einige der bekanntesten Vitalpilze wie Shiitake oder Austernpilze werden Sie sicherlich mal als Speisepilze gegessen haben. Jedoch ist nicht jeder Heilpilz zum Verzehr geeignet. Zudem ist die Aufarbeitung bei Vitalpilzen eine andere: Vitalpilze werden sehr schonend verarbeitet, sodass alle Inhaltsstoffe im Produkt enthalten bleiben. Auch die Dosierung ist verschieden: Vitalpilze-Produkte werden häufig in konzentrierter Form angeboten.

Welche Vitalpilze gibt es und welche Wirkungen haben sie?

Vorab, auch wenn wir hier von einer Wirkung sprechen: Vitalpilze sind bei uns keine anerkannte Medizin, sondern Nahrungsergänzungsmittel. Somit ersetzten sie keine Arzneimittel, noch haben sie eine wissenschaftlich bestätigte Wirkung, die aus klinischen Studien hervorgeht. Das heißt aber nicht, dass es keine Studien gibt. Ganz im Gegenteil, einige Pilze sind sehr gut untersucht. Häufig fehlen jedoch wissenschaftlich anerkannte Untersuchungen am Menschen. Ein Großteil des heute bekannten Wissens stammt aus alten Überlieferungen, die an Zell- und Tierstudien überprüft wurden.

Doch welche Vitalpilze gibt es überhaupt und welche Wirkungen werden ihnen zugesprochen? Die Vielzahl der Heilpilze ist enorm, daher haben wir hier nur eine Auswahl aufgelistet.

Maitake

Maitake-Pilze, auch als „Tanzender Pilz“ bekannt, sind reich an Polysacchariden, insbesondere Beta-Glucanen. Diese Verbindungen können die Aktivität des Immunsystems unterstützen und Entzündungen reduzieren. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Maitake-Pilze auch positive Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben könnten.

Reishi

Dieser Vitalpilz ist einer der bekanntesten und in der traditionellen chinesischen Medizin sehr verbreitet. Er enthält verschiedene Verbindungen wie Triterpene und Polysaccharide, die antioxidative, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften haben könnten. Studien legen nahe, dass Reishi-Pilze zur Stressreduzierung beitragen und das Immunsystem stärken könnten. In der Naturheilkunde wird Reishi gerne zum Entgiften und zur Regeneration der Leber verwendet.

Chaga

Chaga wächst auf Birken und konzentriert einige der wirkungsvollsten Inhaltsstoffe des Baums: primär Antioxidantien, darunter Betulinsäure und Polyphenole. Diese Antioxidantien können dazu beitragen, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und das Immunsystem zu unterstützen. Einige Untersuchungen legen nahe, dass Chaga-Pilze auch entzündungshemmende Eigenschaften haben könnten. Chaga gehört zu den Vitalpilzen, die gerne als Tee zubereitet werden.

Shiitake

Dieser Pilz wird für seine Vitalstoffe geschätzt. Besonders hervorzuheben ist das Beta-Glucan namens „Lentinan“, denn diesem wird eine Wirksamkeit bei Krebs zugesprochen – zumindest in Japan. Auch zu weiteren Krankheiten gibt es Untersuchungen: Magen-Darm-Beschwerden, Immunschwäche, Migräne, erhöhte Cholesterinwerte und bei Allergien. Häufig wird Shiitake als Pilzpulver eingesetzte – entweder als Tee oder auch zur Verfeinerung von zahlreichen Rezepten.


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Cordyceps

Speziell ist dieser Pilz in mehrerlei Hinsicht, denn er wächst nicht auf der Erde oder auf Bäumen, sondern befällt Raupen und wird daher auch Raupenpilz genannt. Weltweit bekannt wurde der Pilz 1993, als chinesische Sportler bei der Leichtathletik Weltmeisterschaft gleich mehrere Weltrekorde knackten. Neben dem Training soll Cordyceps für diese Leistungen gesorgt haben. Forschende haben mittlerweile herausgefunden, dass der Pilz tatsächlich einen Einfluss auf die sportliche Leistung haben könnte, denn er verbessert die Produktion von ATP (Adenosintriphosphat). Das könnte auch bei Asthma und bronchialen Beschwerden von Vorteil sein. In der TCM wird Cordyceps eine Wirksamkeit bei Nieren- und Lungenleiden zugeschrieben.

Welche Inhaltsstoffe stecken in Vitalpilzen?

Die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile von Vitalpilzen sind auf ihre reichhaltige chemische Zusammensetzung zurückzuführen. Polysaccharide wie Beta-Glucane, Triterpene, Sterole, Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und weitere bioaktive Verbindungen sind in verschiedenen Vitalpilzen vorhanden. Diese Inhaltsstoffe sind potenziell verantwortlich für die positiven Auswirkungen auf das Immunsystem, den Stoffwechsel und die allgemeine Gesundheit. Viele dieser Vitalstoffe sind aus anderen Heilpflanzen bekannt und gründlich erforscht.
Spurenelemente wie Zink kommen in vielen Vitalpilzen vor und sind beispielsweise für eine immunstärkende Wirkung bekannt. Bei den Vitaminen ist Vitamin D hervorzuheben, denn dieses kommt in nur wenigen Lebensmitteln vor, ist für die Gesundheit des Körpers jedoch von großer Bedeutung. Pilze sind abgesehen von Flechten die einzigen nicht tierischen Quellen für das Vitamin in der Nahrung.

Pulver, Extrakt, Kapseln – welche Produkte gibt es?

Einige Vitalpilze zählen zu den Adaptogenen und diese erleben gerade einen echten Boom. Egal, ob Online-Shop oder Drogerie, es gibt eine Vielzahl an Produkten – gar nicht so einfach, die Unterschiede zu erkennen und zu verstehen. Worauf sollten Sie beim Kauf von Vitalpilzen achten?

  1. Bio-Qualität –> Pestizide sind so nicht im Produkt
  2. Pilzpulver statt Extrakt und Kapseln –> Die Pilze werden hierfür schonend getrocknet und zermahlen. Alle Wirkstoffe bleiben so in den Produkten enthalten. Sie selbst bestimmen die Dosierung.
  3. Ohne Zusatzstoffe –> Gute Verträglichkeit, keine unerwünschten Stoffe (bei einigen Produkten ist ein Trägerstoff erforderlich)
  4. Laborgeprüfte Qualität –> So wissen Sie genau, was im Nahrungsergänzungsmittel steckt

Quellen:
Wasser S. P. (2014). Medicinal mushroom science: Current perspectives, advances, evidences, and challenges. Biomedical journal, 37(6), 345–356. https://doi.org/10.4103/2319-4170.138318

Venturella, G., Ferraro, V., Cirlincione, F., & Gargano, M. L. (2021). Medicinal Mushrooms: Bioactive Compounds, Use, and Clinical Trials. International journal of molecular sciences, 22(2), 634. https://doi.org/10.3390/ijms22020634

https://www.klartext-nahrungsergaenzung.de/faq/projekt-klartext-nem/vitamin-d-aus-pflanzen-22575

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