Die Mitochondrien: Schlüsselfaktor für mehr Lebensenergie

Mitochondrien, häufig als „Kraftwerke der Zelle“ bezeichnet, sind Bestandteil in jeder Zelle und liefern die Energie für unsere Zellen. In jedem Menschen und jeder Zelle befinden sich unzählige Mitochondrien. Überall dort, wo viel Energie gefragt ist – in den Muskeln, im Gehirn und in der Leber – finden wir sogar Tausende dieser winzigen Energiezentralen in nur EINER Zelle. Besonders in den Herzmuskelzellen, die ununterbrochen arbeiten, gibt es viele davon. Doch wie erzeugen diese zellulären Organellen tatsächlich Energie? Der Prozess ist äußerst raffiniert. Energie aus unserer Nahrung wird biochemisch in ATP (Adenosintriphosphat) gespeichert. Jeder Prozess im Körper, egal welcher, braucht den Energieträger ATP. Ganz erstaunlich ist, dass die Zellkraftwerke dafür  in etwa so viel an ATP produzieren, wie wir in Kilogramm wiegen – am TAG! Bei der ATP Produktion entstehen Abfallstoffe, die als Sauerstoffradikale wirken. In jungen, leistungsfähigen Zellen werden diese durch Enzyme unschädlich gemacht. Doch geschwächte, wenig aktive Mitochondrien sind nicht in der Lage, sich und ihre Zellen zu schützen. So werden Zellwände, Enzyme und auch die DNA angegriffen und zerstört. Letztlich hat dies zur Folge, dass das Mitochondrium ausfällt.

In den ersten 20 bis 30 Jahren unseres Lebens läuft dieser Prozess i. d. R. rund. Doch dann beginnen unsere Mitochondrien ganz langsam an Effizienz zu verlieren, was schlecht ist für unsere innere Energieversorgung. Ihre Mitochondrien Power (Menge x Aktivität) lässt ab dem 25. Lebensjahr rund 1 Prozent pro Jahr nach. Mit 65 haben Sie bereits ein tägliches Energieminus von 40 Prozent, wenn Sie sich nicht explizit um Menge und Leistungsfähigkeit Ihrer Mitochondrien kümmern. Aber das geht durchaus. Wenn Sie durch geeignete Maßnahmen die Bildung neuer Mitochondrien unterstützen und deren Aktivität steigern, können Sie Ihr biologisches Alter in den Zellen durchaus um einige Jahre bis Jahrzehnte reduzieren!

Entscheidend für unsere Lebensenergie: Die Aktivität und Anzahl der Mitochondrien. Das Ergebnis aus diesen Faktoren, auch als Mitochondriogenese bezeichnet, können durch Ernährungs- und Lebensstilfaktoren signifikant beeinflusst werden. Eine optimale Mitochondrialfunktion ist wichtig für den Zellstoffwechsel und die Energieproduktion. 

So beeinflussen Sie Ihre Mitochondrien durch die Ernährung:

  1. Kalorienrestriktion: Eine moderate Reduktion der Kalorienaufnahme kann die Mitochondriogenese fördern und die Mitochondrienfunktion verbessern.

  2. Intermittierendes Fasten: Periodisches Fasten kann ebenfalls die Mitochondriengesundheit und -funktion verbessern.

  3. Polyphenole: In Lebensmitteln wie grünem Tee, dunkler Schokolade, Rotwein und Beeren enthaltene Polyphenole können die Mitochondrienfunktion fördern.

  4. Omega-3-Fettsäuren: Fisch, Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die zur Gesundheit der Mitochondrien beitragen können.

  5. Kurkumin: Ein Wirkstoff in Kurkuma, der entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften hat und möglicherweise die Mitochondriengesundheit fördert.

  6. Resveratrol: Ein Polyphenol, das in Rotwein, Erdnüssen und Beeren vorkommt, kann die Anzahl und Funktion von Mitochondrien unterstützen.

  7. Coenzym Q10: Ein Antioxidans, das in Fleisch, Geflügel und Fisch vorkommt und für die normale Funktion der Mitochondrien notwendig ist.

  8. Nitratreiche Lebensmittel: Wie Rote Bete und Spinat können die Mitochondrienfunktion unterstützen.


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So beeinflussen Sie Ihre Mitochondrien durch Ihren Lebensstil:

  1. Aerobes Training: Aktivitäten wie Laufen, Radfahren und Schwimmen können die Anzahl der Mitochondrien in den Muskeln erhöhen und ihre Funktion verbessern.

  2. Widerstandstraining: Gewichtheben und andere Formen des Widerstandstrainings können ebenfalls die Mitochondriengesundheit fördern.

  3. HIT (Hochintensives Intervalltraining): Kurze, intensive Trainingseinheiten können die Mitochondriengesundheit und -funktion verbessern.

  4. Kältetherapie: Die Exposition gegenüber kalten Temperaturen (z.B. durch kalte Duschen oder Eisbäder) kann die Mitochondriogenese in Fettzellen fördern.

  5. Wärmetherapie: Sauna oder heiße Bäder können ebenfalls die Mitochondrienfunktion positiv beeinflussen.

  6. Stressreduktion: Chronischer Stress kann sich negativ auf die Mitochondrien auswirken. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga und tiefe Atemübungen können daher hilfreich sein.

Recht neu sind zudem Studien, die Nahrungsergänzungsmittel wie NR (Nicotinamidribosid) und NMN (Nicotinamidmononucleotid),Vitamin B3 (Niacin) und einige andere Substanzen auf ihre Wirkung hin prüfen. Aus diesem Bereich gibt es bereits durchaus ermutigende Erkenntnisse. In Tierversuchen verlängern NR und NMN das Leben. Herz-Kreislauf, Muskeln und Zuckerstoffwechsel profitieren davon und Entzündungen lassen nach. Die Stoffe sind Grundsubstanzen, mit denen unsere Mitochondrien den Vorläufer zu ATP produzieren, NAD+ .  NAD+ wird mit den Jahren für immer mehr Reparatur- und andere altersbedingte Regenerationsvorgänge verbraucht. Was dann den Mitos zur Energiegewinnung fehlt. NAD+ selbst können wir als NEM leider nicht aufnehmen. Aber die „Vorläufe“ NR und NMN sehr wohl. 

Mitochondrien: wichtig für unser Immunsystem 

Jüngste Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie noch weit mehr können: Die Aktivität der Mitochondrien ist auch für unser Immunsystem von großer Bedeutung. Die Mitochondrien spielen eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung im angeborenen Immunsystem. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Mitochondrien einen Signalweg beeinflussen, welcher entscheidend bei der Abwehr von Krankheitserregern, dem Verursachen von Entzündungen und sogar bei Funktionen des zentralen Nervensystems ist. Obwohl Mitochondrien primär für die Energieerzeugung in unseren Zellen verantwortlich sind, zeigen Erkenntnisse, dass sie auch den programmierten Zelltod regulieren und über ihren Zustand informieren können. Wachsende Belege sprechen dafür, dass sie wesentliche immunologische Vorgänge beeinflussen.  Das Team um Zhixiao Wu von der Ruhr-Universität Bochum untersuchte, wie genau Mitochondrien die Signalübertragung beeinflussen. Sie fanden heraus, dass diese „Zellkraftwerke“ den NF-κB-Signalweg modulieren, einen Transkriptionsfaktor, der viele Gene in unserem Körper steuert (Epigenetik) und in unserem angeborenen Immunsystem eine Schlüsselrolle spielt. Dieser Signalweg kann, je nach Kontext, Zellen vor dem Tod schützen und zur Beseitigung von Bakterien und Viren beitragen, erklärt Konstanze Winklhofer, eine Kollegin von Wu. 

Bedenken Sie. Die Kombination von Ernährung und Lebensstilansätzen bringen den größten Nutzen für die Menge, Gesundheit und Funktion der Mitochondrien. Wenn man seine Lebens- und Gesundheitsspanne verlängern will, lohnt es sich auf alle Fälle, die Gesundheit der  Zellkraftwerke im Auge zu behalten und das Gebotene zu tun damit es diesen gut geht, dass sie aktiv sind und sich vermehren. Bleiben sie gesund.

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