Vitamin C (= Ascorbinsäure) ist eines der bekanntesten Vitamine. Dabei wird Vitamin C auch als Ascorbinsäure bekannt, mehr unterschätzt wie viele andere Mikronährstoffe. Über die Wirkung des lebenswichtigen Mikronährstoffs wurden mittlerweile zahlreiche Studien und Fachartikel veröffentlicht. Da unser Körper es nicht selbst herstellen kann, müssen wir es kontinuierlich über unsere tägliche Ernährung aufnehmen. Reich an Vitamin C sind z.B. Beeren (Hagebutten, Sanddorn, Acerola-Kirsche, Camu Camu) und Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Mandarinen, Grapefruit), aber auch Lebensmittel, wo man dies nicht sofort vermuten würde, wie Paprika, Petersilie und viele Wildkräuter.
Welche Rolle spielt Vitamin C für unseren Organismus? Ein kleiner Überblick
Vitamin C erfüllt in unserem Körper viele wichtige Aufgaben. Es ist essenziell für die Funktion unseres Immunsystems, unterstützt den Energiestoffwechsel, das Nervensystem und die psychische Funktion, verringert Müdigkeit und Erschöpfung und trägt zu einer normalen Kollagenbildung für Blutgefäße, Haut, Haare, Knochen und Zähne bei.
Vitamin C & Immunsystem: Vitamin C erhöht die Bereitschaft der Immunabwehr, indem es die Aktivität von Leukozyten (= weißen Blutkörperchen, wehren Krankheitserreger ab) und Antikörpern anregt. Deshalb liegt in unseren Abwehrzellen auch eine extrem hohe Vitamin-C-Konzentration vor.
Vitamin C als Antioxidans: Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans. Durch Umwelteinflüsse oder falsche Lebensstilentscheidungen sind wir ständig dem Einfluss von freien Radikalen ausgesetzt. Ein Übermaß an freien Radikalen führt langfristig zu oxidativem Stress. Antioxidantien wie Vitamin C binden freie Radikale und verhindern, dass diese unsere Zellen oder unsere DNA schädigen.
Vitamin C & Kollagen: Unser Körper benötigt Vitamin C für die Synthese von Kollagen. Nicht nur unsere Haut, sondern auch Blutgefäße, Haare, Zähne und Knochen sind aus Kollagenfasern aufgebaut. Bei unzureichender Kollagenbildung werden Abnutzungsprozesse beschleunigt, was sich in Arthrose, Arteriosklerose, Zahnfleischbluten und einer verringerten Spannkraft der Haut niederschlägt.
Vitamin C & Blutgefäße: Vitamin C verleiht unseren Blutgefäßen Stabilität und macht sie elastisch. Das Innere der Gefäße wird durch Endothelzellen ausgekleidet, und diese werden durch eine Balsammembran „befestigt“. Vitamin C sorgt dafür, dass diese ihre dickflüssige Konsistenz behält und keine undichten Stellen entstehen. Ein Vitamin C-Mangel hingegen prädestiniert unsere Gefäße für Risse und begünstigt Entzündungsprozesse sowie Arteriosklerose.
Vitamin C & Psyche: Konzentriert liegt Vitamin C auch in unserem Gehirn vor. Dort reguliert es die Aussendung von Stresshormonen. Aus einem Mangel an Vitamin C kann deshalb eine unzureichende Versorgung mit Stresshormonen entstehen und in der Folge einer erhöhten Stressbelastung unseres Körpers. Diese schlägt sich auf Dauer in Erschöpfung, Leistungsnachlass und Depressionen nieder.
Entdeckung von Vitamin C
Vitamin C wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt. Nachdem Seefahrer auf langen Schiffsreisen häufig an Skorbut starben, erkannte man, dass der Auslöser für die Krankheit ein Mangel an Vitamin C reicher Frischkost war. Experimentell untersucht wurde die Sache erstmals im Jahr 1752 vom schottischen Schiffsarzt James Lind. Indem der schottische Schiffsarzt James Lind den Seeleuten Zitronensaft verabreichte, konnte er das Ausbrechen der Krankheit verhindern.
In den 1920er Jahren gelang es Forschern erstmals, Ascorbinsäure aus Obst und Gemüse zu isolieren. Der ungarische Wissenschaftler Albert Szent-Györgyi erkannte sie als diejenige Substanz, deren Mangel Skorbut auslöste. Der Name Ascorbinsäure bedeutet übrigens wörtlich „Säure gegen Skorbut“.
Vitamin C wichtig bei der regelmäßigen Einnahme von ASS-Präparaten
Eine der Nebenwirkungen von ASS (Acetyl Salicylsäure) welches häufig zur Blutverdünnung verordnet und genommen wird, ist das Risiko von Magenblutungen. Ein amerikanisches Forscherteam hat bereits vor Jahren publiziert, dass dieses Risiko deutlich verringert wird, wenn man mit der Nahrung ausreichend Vitamin C aufnimmt. Bei zu geringem pflanzlichem Frischkostverzehr sollte zusätzlich zur Einnahme von ASS Vitamin C substituiert werden. Viele Medikamente, auch Antibiotika erhöhen den Verbrauch von Vitamin C. Auch Umwelteinflüsse, Stress und seelische Belastungen erhöhen den Vitamin C Bedarf, wie auch generell den Bedarf an antioxidativen Substanzen. Die Empfehlungen der DGE was die tägliche Vitamin C Aufnahme angeht, sind deshalb nicht mehr zeitgemäß und bieten sicherlich nicht mehr den maximal Schutz der durch Vitamin C möglichen wäre.
In Studien konnte etwa gezeigt werden, dass Männer, die einen hohen Vitamin C Status aufweisen, ein deutlich geringeres Risiko für einen Herzinfarkt haben als die Vergleichsgruppe. Ferner hilft eine gute Vitamin-C-Versorgung nicht nur in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch den Schaden zu minimieren, sollte es doch zu einem Infarkt kommen. Wenn das Spurenelement Eisen gleichzeitig mit Vitamin C (z.B. in Erdbeeren, Kiwi, Orangensaft, Paprika) verzehrt wird, wird es besonders gut vom Körper verwertet.
Dosierung von Vitamin C
Zur Frage: „Wieviel Vitamin C?“ fasst der amerikanische Orthomolekularspezialist Dr. Patrick Quillen die Antwort folgendermaßen zusammen: 10 mg/Tag schützen einen vor der Krankheit „Skorbut“, 200 – 300 mg/Tag würde jemand zu sich nehmen, der 5 x am Tag Obst und Gemüse isst. 300 mg/Tag an zusätzlich eingenommenem Vitamin C hat in Studien das Leben von Männern um 6 Jahre verlängert. 1000 mg/Tag benötigen viele Menschen in Krankenhäusern, um ihren Vitamin-C-Serumspiegel aufrechtzuerhalten. 20.000 mg/Tag werden von verschiedenen Tieren produziert, wie beispielsweise von Ziegen und Hunden.“ Der Vitamin C Papst Linus Pauling empfahl für eine optimale Gesundheit und ein langes aktives Leben eine Einnahme von Vitamin C im Bereich 1 – 18g andere Vitamin C Protagonisten mit entsprechenden Erfahrungen empfehlen zwischen 1 und 3g. Bei Pauling scheint eine gute Vitamin-C-Versorgung funktioniert zu haben, 🙂 Pauling wurde 93 Jahre alt.
Am meisten profitiert man von Vitamin C bei einer gleichmäßig guten Versorgung über den Tag. Nimmt man zu viel Ascobinsäure oder Ascorbat auf einmal, dann reduziert sich die prozentual und absolut resorbierte Menge und ein Teil wird über den Urin ausgeschieden. Um die Resorption zu optimieren, nimmt man mehrere Portionen, von ca. 500mg über den Tag verteilt. Oder man verwendet ein Präparat, welches das Vitamin C nur zeitverzögert abgibt. Dadurch steigert man die Resorption von Vitamin C laut Linus Pauling auf 80%. Wichtig ist auch am Abend eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung sicherzustellen, eventuell zusammen mit Magnesium. Besonders in der Nacht finden wichtige Regenerations- und Reparaturprozesse statt, die auf eine gute Verfügbarkeit verschiedener Vitalstoffe angewiesen sind.
Vitamin C gilt als äußerst sicher, selbst wenn es in hohen Dosen verabreicht wird, das zeigen viele Studien. Deshalb „Keine Angst vor Nierensteinen aufgrund der Einnahme von Vitamin C“. Bereits im Jahr 1998 hat eine Studie der Harvard-Universität eindeutig gezeigt: Wie viel Vitamin C jemand aufnimmt, hat nichts zu tun, mit dem Risiko, Nierensteine zu bekommen. Vielmehr mit der ausreichenden Verfügbarkeit von Vitamin B6. Jeder Mensch benötigt täglich etwa 100 mg Vitamin C pro Tag. In der Regel ist es kein Problem, diesen Bedarf über eine vollwertige, naturbelassene Ernährung zu decken. In besonderen Situationen (z.B. Anzeichen eines überforderten Immunsystems, Stress, Sport, Krankheit, auf Reisen) kann eine Vitamin-C-Supplementierung sinnvoll sein, um einen dann erhöhten Bedarf zu decken. Da Vitamin C wasserlöslich ist, wird es über den Urin wieder ausgeschieden, wenn wir zu viel davon aufnehmen. Eine Überdosierung ist daher nahezu ausgeschlossen.
Im Sommer sind frische Vitamin-C-Lieferanten leicht zu finden. In den kälteren Jahreszeiten können Nahrungsergänzungsmittel eine ideale Alternative. Achtung: Vitamin C ist ein sehr empfindliches Vitamin. Beim Kochen und Erhitzen geht es verloren. Deswegen sollten Vitamin C-haltige Früchte unbedingt frisch verzehrt, oder in Rohkostqualität verarbeitet werden, um empfindliche Vitalstoffe bestmöglich zu erhalten.
Produktempehlungen:
- Acerola Fruchtpulver, bio, natürliches Vitamin C, vegan
- Camu Camu Pulver, bio, natürliches Vitamin C, vegan
- Sanddornpulver, antioxidativ & vitaminreich
- Vitamin C Forte – mit Hagebuttenextrakt und Bioflavonoiden
- Aloe Vera Gel Saft, bio Direktsaft, mit Vitamin C
Wer sich tiefer in die Materie einlesen will und an vielfältigen praktischen Tipps und Erfahrungen zu Vitamin C interessiert ist, dem können wir das Buch: „Mit Linus Paulings Forschungsergebnissen gesund werden – gesund bleiben. Vitamin C“ von Herwig Lange empfehlen.
Hier eine kleine Leseprobe aus dem Buch, in der die praktischen Erfahrungen bei der oralen Hochdosis-Einnahme von Vitamin C (bzw. Ascorbinsäure, oder Ascorbat) beschrieben werden.
„Im Folgenden möchte ich erneut auf Dr. Kinadeter eingehen, der jedem einzelnen Menschen die Möglichkeit aufzeigt, sich selbst bezüglich der Höhe des eigenen individuellen täglichen Vitamin-C-Bedarfs zu testen. Kinadeter schreibt, dass der Körper immer nur so viel Vitamin C bei sich behält, wie er benötigt; alles Überschüssige wird über die Blase und den Darm ausgeschieden. Durch diese Ausscheidung wird eventuellen Erkrankungen der Blase, der Prostata und des Darms vorgebeugt. Weiterhin kann man nicht von einer toxischen Wirkung des Vitamins sprechen. Falls Schwierigkeiten bei der Einnahme entstehen, weist Pauling darauf hin, dass man der Mischung aus Ascorbinsäure und Wasser etwas Natron beimischen kann. Eventuell kann man das Vitamin C in Kombination mit Obstsäften verträglicher machen.“
„Um herauszufinden, welche Dosis an Vitamin C für einen persönlich am verträglichsten ist, geht man laut Kinadeter, der sich hierbei auf Dr. Lothar Burgerstein, einen Vorreiter der orthomolekularen Medizin beruft, wie folgt vor: Man beginnt mit der Einnahme eines halben Mokkalöffels (zirka 0,5g) nach dem Frühstück, Mittag- und Abendessen oder stattdessen mit je einer 500mg-Kapsel Vitamin C. Diese Dosis steigert man dann auf einen gestrichenen Mokkalöffel (zwei Kapseln) Vitamin C, sodass die tägliche Einnahme insgesamt 3g beträgt. Das tägliche Quantum in Pulverform erhöht man schrittweise weiter bis zur Grenze der Darmverträglichkeit (bis Durchfälle auftreten) und setzt dann die Dosis 1 g unterhalb der Durchfallgrenze fest.
Gerade bei der Einnahme von großen Dosen Vitamin C, zum Beispiel 10g täglich über längere Zeiträume, muss man darauf achten, dass der Stuhl normal bleibt und nicht zu dünn wird (Kinadeter 2004, S.71). Kinadeter bemerkt, dass große Mengen an Vitamin C für die meisten gesunden Menschen keine abführende Wirkung haben, sondern lediglich weiche Stühle verursachen. Des Weiteren führt er Cathcart, einen amerikanischen Chirurgen und Vitamin-C-Forscher, an, der zwischen 1971 und 1981 über 9.000 Patienten mit großen Dosen Vitamin C behandelte. Cathcart stellte fest, dass der Mensch im kranken Zustand eine deutlich bessere Darmverträglichkeit in Bezug auf Vitamin C besitzt als ein gesunder Mensch. So kann es durchaus sein, dass, je nach Krankheitsgrad bis zu 200 g Vitamin C pro Tag eingenommen werden können, ohne dass dies eine abführende Wirkung hervorruft. Allerdings gilt eine derartig hohe Dosierung nur im Falle von Krankheit, denn sobald der Körper beginnt sich zu regenerieren, verträgt er auch gleichzeitig nicht mehr solch hohe Dosen an Vitamin C. Die Einnahme muss folglich reduziert werden.
Cathcart weist darauf hin, dass die Behandlung mit Vitamin C unwirksam sein kann, wenn die Dosis nicht nahe genug an der darmverträglichen Grenze liegt. Nur von der gerade noch darmverträglichen Menge kann also eine Wirksamkeit erwartet werden. Als Beispiel nennt der Wissenschaftler die „100-Gramm-Erkältung“. Hierbei handelt es sich um eine starke Erkältung, bei der die darmverträgliche Tagesdosis auf 100g angestiegen ist. Die Bekämpfung einer solchen schweren Erkältung gelingt nur durch diese hohe Dosis [an Vitamin C], wohingegen Gaben im Bereich um 1–2 g diesbezüglich kaum etwas nützen. Die Krankheit scheint diese große Vitaminmenge aufzubrauchen. Cathcart bezeichnet diese Dosis darum als „Verbrennungsquote“. Sie hat hinsichtlich des allgemeinen Gesundheitszustands einen praktischen Wert: Hat ein Mensch nämlich eine darmverträgliche Verbrennungsquote von 25–30 g, dann kann man sicher sein, dass gesundheitlich etwas bei ihm nicht in Ordnung ist, und eine gründliche Diagnose sollte erfolgen (Kinadeter 2004, S.72).
Ich möchte hinzufügen, dass man sich darüber im Klaren sein sollte, Vitamin C im Krankheitsfall über einen sehr langen Zeitraum hoch dosiert zu sich zu nehmen. Ein Krebspatient, der nach vier Wochen die Einnahme von Vitamin C aufgibt, wird noch nicht von der Krankheit befreit sein und erleidet mit großer Wahrscheinlichkeit einen Rückfall. Selbstverständlich darf bei allen Krankheiten nicht vergessen werden, ebenfalls täglich die Paulingschen Dosen an anderen Vitaminen und Mineralien einzunehmen.“
Zuverlässige Vitamin-C-Quellen sind zum Beispiel: