Gesunder Schlaf durch die richtige Ernährung

Gesunder Schlaf ist essentiell für die Gesundheit. Viele Menschen klagen jedoch über schlechten Schlaf. Die Ursachen für verzögertes Einschlafen und einen erholsamen Tiefschlaf sind oft falsche Ernährungsweise, Stress oder übermäßiger Medienkonsum. Achtung: Schlechter Schlaf bedeutet mehr als nur „müde sein“ und kann sogar Arteriosklerose verursachen! Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Tufts University in Boston, indem sie die Schlafgewohnheiten von 4 000 Probanden untersuchten und mit dem Zustand ihrer Arterien verglichen. Teilnehmer, die pro Nacht nur 6 Stunden Schlaf bekamen, hatten ein um 27 % erhöhtes Risiko für Gefäßablagerungen. Die gute Nachricht: Schlafstörungen sind kein Schicksal. Jeder kann selbst einfache Maßnahmen ergreifen, um morgens fit und erholt aufzuwachen.

Unser Schlaf-Wach-Rhythmus wird durch das Schlafhormon Melatonin geregelt. Wenn es abends dunkel wird, schüttet unser Körper die Substanz aus. In der Folge werden wir müde und schlafen ein – idealerweise. Bei eingeschränkter Melatoninbildung ist dieser Mechanismus jedoch gestört. Bestimmte Nahrungsmittel und Vitalstoffe kurbeln die Melatoninproduktion an und verbessern dadurch die Schlafqualität.

Besser schlafen? So geht’s!

Tryptophanhaltige Lebensmittel erhöhen die Melatoninproduktion. L-Tryptophan ist eine Aminosäure und quasi die Vorstufe des Schlafhormons. Wenn es dem Körper an Tryptophan mangelt, kann er nicht ausreichend Melatonin produzieren. Fleisch und Milchprodukte enthalten zwar viel Tryptophan, aber auch viele andere Eiweißbaustoffe, welche die Aufnahme von Tryptophan im Gehirn blockieren. Besser sind Hafer, Mandeln, Cashewkerne oder Kakao. Diese Lebensmittel enthalten bei hohem Tryptophangehalt nur wenige andere Aminosäuren. So kann das Tryptophan optimal aufgenommen und verwertet werden.

Magnesium entspannt und hilft beim Einschlafen. Der Mineralstoff verringert die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven. Ein Magnesiummangel kann sich deshalb durch Muskelzucken, Nervosität und Schlaflosigkeit äußern. Magnesiumreiche Lebensmittel sind Bananen, Weizenkleie, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Kakaobohnen, Leinsamen, Sesam, Mandeln, Pinienkerne und Cashews. In der Verbindung mit Kalium zeigt Magnesium die beste Wirkung. Wer auf Nahrungsergänzung zurückgreifen möchte, sollte Magnesium oder magnesiumhaltige Basenpulver abends einnehmen.

 

B-Vitamine stärken die Nerven und sorgen für ein ruhiges Gemüt. Das gilt vor allem für Vitamin B3  und B6. Kommt es im Körper zu einem Mangel an B-Vitaminen, gerät unser Nervensystem durcheinander. Wir verspüren Unruhe, die uns auch am Einschlafen hindern kann. Eine Unterversorgung kann sich somit in Schlafstörungen äußern. Um Ihre Versorgung mit B-Vitaminen zu sichern, eignen sich zum Beispiel Walnüsse, Weizenkeime, Sonnenblumenkerne, getrocknete Pilze und Algen.

Ein ausgiebiger Spaziergang am Abend entspannt. Die Bewegung an der frischen Luft hilft beim Abschalten der Gedanken und lässt uns Sorgen und Alltagsstress vergessen. Wer abends noch eine Runde spazieren geht, findet deshalb schneller zur Ruhe. Ähnliches gilt für Meditationstraining. Durch gezieltes Meditieren schaffen Sie es, negative Gedanken beiseite zu schieben. So bekommen Sie den Kopf frei und gleiten viel leichter in den Schlaf.

Diese Dinge verhindern gesunden Schlaf

Opulente Mahlzeiten am späten Abend beeinträchtigen die Nachtruhe. Forscher der American Academy of Sleep Medicine veröffentlichten 2016 eine Studie, die ernährungsbedingte Schlafräuber identifizierte. Dazu gehören Industriezucker, ein Übermaß an gesättigten Fettsäuren sowie Ballaststoffmangel. Probanden, die abends ballaststoffreiche Kost mit wenig gesättigten Fetten und Zucker zu sich nahmen, fanden nach durchschnittlich 17 Minuten in den Schlaf. Diejenigen, die sich gegenteilig ernährten, brauchten annähernd doppelt so lang. Abends empfehlen sich daher leichte Mahlzeiten, möglichst einige Stunden vor dem Zubettgehen.

Beschränken Sie den Genuss von koffein- und teeinreichen Getränken auf den Vormittag. Kaffee enthält sehr viel Koffein, grüner Tee und Schwarztee hingegen Teein – also das Koffein, das in den Teeblättern steckt. Beide Stoffe sind Muntermacher und wirken stimulierend. Sie sollten abends daher nicht mehr getrunken werden. Teeliebhaber sollten in den Abendstunden auf Kräuter-, Blüten- oder Früchtetee zurückgreifen. Da es sich bei diesen Sorten nicht um echten Tee handelt, enthalten sie auch kein Teein. Manche Sorten wirken stattdessen sogar beruhigend und schlaffördernd. Dazu gehören beispielsweise Lavendel-, Kamille-, Melissen- oder Johanniskraut-Tee.

Auch technische Geräte und Stress können die Schlafqualität mindern. Medienkonsum und das künstliche blaue Licht der Bildschirme lassen unser Gehirn nur schwer zur Ruhe kommen. Schalten Sie daher mobile Geräte spätestens eine Stunde vor dem Schlafen gehen aus und nehmen Sie diese nachts nicht mit ins Schlafzimmer. Ein weiterer Schlafräuber ist Stress. In Stresssituationen werden dem Körper Signale gesendet, die er mit Gefahr assoziiert. Diese Alarmbereitschaft verhindert erholsamen Schlaf. Vermeiden Sie Stress durch mentales Training, regelmäßige Bewegung und eine bewusste Ernährung.

Übermäßiger Alkoholkonsum sorgt für unruhigen Schlaf. Zwar schläft man unter Alkoholeinfluss schneller ein, aber dafür leidet der Tiefschlaf und man wacht nachts tendenziell häufiger auf. Besonders die zweite Nachthälfte ist dann von Unruhe geprägt. Das liegt daran, dass der Alkohol nach ein paar Stunden soweit abgebaut ist, dass er stimulierend wirkt. Zusätzlich wirkt Alkohol dehydrierend, sodass man nachts öfter die Toilette aufsuchen muss. Auf alkoholische Getränke wie Bier und Wein sollten Sie abends daher lieber verzichten

Kein Leistungssport am späten Abend. Sport regt den Kreislauf an und macht wach und aktiv. Daher sollte man anstrengende Sporteinheiten wie Joggen oder Krafttraining besser auf die Morgenstunden verschieben. Sportliche Aktivitäten am Abend sollten sich auf Yoga oder leichte Gymnastik beschränken. Diese Sportarten wirken entspannend und helfen, sich auf den Schlaf vorzubereiten.

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