Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Da unser Organismus es nicht selbst herstellen kann, müssen wir es regelmäßig über die Ernährung aufnehmen. In Deutschland sind die Böden ausgelaugt und Jodmangel weit verbreitet – bei vielen Menschen liegt die Versorgung an der Untergrenze oder unterhalb der wünschenswerten Werte. Anzeichen für einen Jodmangel sind Müdigkeit, übersteigertes Kälteempfinden, trockene Haut, schlechte Wundheilung, Infektanfälligkeit, kognitive Einschränkungen, Haarausfall, Unfruchtbarkeit, Zysten und unerklärliche Gewichtszunahme. Insbesondere Vegetarier, Sportler, stillende Mütter und ältere Menschen sollten ihre Jodversorgung genau im Blick haben. Erwachsene benötigen 180 – 200 µg Jod pro Tag, Risikogruppen sollten täglich 230 – 260 µg zu sich nehmen.
Jod nicht nur für die Schilddrüse! Zwar ist Jod besonders wichtig für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Aber auch jede einzelne unserer Körperzellen ist auf eine ausreichende Jodversorgung angewiesen. In unserem Organismus spielt Jod eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Schilddrüsen-, Geschlechts- und Stresshormonen, an der Synthese von Neurotransmittern, schützt vor freien Radikalen, hilft bei der Entgiftung von Schwermetallen, hemmt ungebremstes Zellwachstum und regelt unseren Energiehaushalt auf Zellebene. Aufgrund seiner antiseptischen Eigenschaften kann das Spurenelement effektiv Krankheitserreger bekämpfen. Auch in der Krebsforschung wird Jod lebhaft diskutiert. Eine wichtige Rolle für die Gesundheit von Brust, Eierstock und Gebärmutter sind sogenannte Jodlipide (Jodlaktone). Es handelt sich dabei um Verbindung von Jodmolekülen und ungesättigten Fettsäuren, die als natürlicher Zellschutz fungieren. Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in Heidelberg bietet für betroffene Frauen bereits eine Jodberatung an.
Trotz Jodanreicherung von Speisesalz lässt sich bei vielen Menschen eine Unterversorgung beobachten. Offizielle Empfehlungen berücksichtigen nur den Jodverbrauch der Schilddrüse, nicht aber den anderer Körperbereiche. Zudem wird der Jodhaushalt durch verschiedene Umwelt- und Lebensstilfaktoren beeinflusst (z.B. Wachstum, Schwangerschaft/Stillen, sportliche Aktivität, Rauchen, Medikamentenkonsum). Offizielle Empfehlungen zur Jodaufnahme sind zu niedrig angesetzt! Der realistische Jodbedarf ist höher und kann über Verzehr von Jodsalz nicht gedeckt werden. Zudem sehen Experten aus der Naturheilkunde die „Zwangsjodierung“ von Jodsalz kritisch. Herkömmliches Speisesalz ist in der Regel stark raffiniert, sodass es nahezu keine wichtigen Mineralien mehr enthält. Außerdem ist es durch das Bleichen und die künstlich hinzugefügte Rieselfähigkeit mit schädlichen chemischen Substanzen belastet. Speisesalz ist deshalb keine empfehlenswerte Jodquelle.
Sichern Sie Ihre Jodversorgung über jodhaltige Lebensmittel im Rahmen einer naturbelassenen und vitalstoffreichen Ernährung. Jodreiche Lebensmittel sind Meeresalgen (z.B. Wakame, Dulse, Nori oder Meeresspaghetti), Meeresfrüchte (z.B. Muscheln) und Fisch (z.B. Scholle, Stockfisch). Auch möglichst ursprüngliche Brokkoli-, Spinat-, Grünkohl-, Radieschen- oder Rettichsorten verfügen über einen mittleren Jodgehalt. Das gilt auch für tierische Produkte wie Fleisch, Käse oder Eier – allerdings nur, weil in der konventionellen Landwirtschaft das Tierfutter häufig mit Jod angereichert wird. Am besten decken Sie Ihren Jodbedarf mit Algen oder anderen pflanzlichen Lebensmitteln! In Asien ist die Bedeutung von Jod übrigens bekannter – hier nimmt man durch den üblicherweise hohen Algenverzehr täglich bis zu 10 mg (nicht Mikrogramm!) zu sich. Dabei fällt auf, dass Japan und Korea auch zu den Ländern mit den niedrigsten Krebsraten weltweit gehören.
Topfruits-Tipp: Wichtige Co-Faktoren für einen optimalen Jodstoffwechsel sind Magnesium, Vitamin B2 & B3), Vitamin C, Selen, Zink, Eisen, Vitamin D, Coenzym Q10, Vitamin A und Omega 3 (DHA & EPA). Wenn Jodmangel lediglich durch Tabletten behoben wird, ist es nicht gewährleistet, dass das Jod auch in den Zellen ankommt. Eine ganzheitliche Betrachtung Ihrer aktuellen Vitalstoffversorgung lohnt sich daher immer!
Mehr dazu lesen Sie auf Seite 23 – 29 der aktuellen Oktober-Ausgabe (10/2019) von Natur & Heilen!