Natur & Heilen 02/2020 – Was Blutwerte über unsere Gesundheit verraten

Blut ist unser Lebenselixier. Jedes Organ und jede Zelle muss ständig mit Blut versorgt werden, um zu überleben. Durch den menschlichen Körper fließen etwa fünf bis acht Liter Blut (rund 8% des Körpergewichts). Es transportiert Sauerstoff, Mikronährstoffe und wichtige Informationen über die Gesundheit von Körper und Psyche. Weil Ernährung und Lebensstil die Blutparameter beeinflussen, ist das Blut jedes Menschen individuell zusammengesetzt. An den Blutwerten lassen sich Mangelzustände und Krankheiten erkennen. Gleichzeitig können wir über eine naturbelassene und vollwertige Ernährung sowie unsere mentale Einstellung gezielt Einfluss auf unsere Blutwerte und damit auch auf unserer Gesundheit nehmen. Eine Analyse der Blutwerte zeigt nicht nur Probleme und Schwachstellen auf, sondern auch sinnvolle Lösungswege für mehr Vitalität und Wohlbefinden.

  • Die Schilddrüse ist verantwortlich für die Produktion bestimmter Hormone, welche Einfluss auf den Stoffwechsel, das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln und die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems haben. Wenn die Schilddrüse nicht mehr richtig funktioniert, lässt sich das am TSH-Spiegel ablesen. TSH ist ein Thyroeida-stimulierendes Hormon und ein Botenstoff der Hypophyse. Bei erhöhtem THS-Wert liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor, diese geht meistens mit Müdigkeit, Gewichtszunahmen und Infektanfälligkeit einher. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist er erniedrigt und hat häufig Zittern, Herzrasen und Schlafstörungen zur Folge.
  • Die Monozyten sind unsere größten Blutzellen, gehören zur Gruppe der Leukozyten und werden im Knochenmark gebildet. Monozyten-Werte geben Auskunft über den Zustand unseres Immunsystems bzw. unsere Abwehrkräfte. Erhöhte Monozyten-Werte deuten auf eine bakterielle Dysbalance, akute Infektionen oder chronische Erkrankungen hin. Niedrige Monozyten-Werte sind hingegen Anzeichen für eine gestörte Blutbildung.
  • Als kleinste Blutzellen übernehmen die Thrombozyten im Körper wichtige Reparatur- und Schutzfunktionen und sind wichtig für die Blutgerinnung. Bei Verletzungen sorgen sie beispielsweise dafür, dass die Gefäßwände wieder „geflickt“ werden und man nicht verblutet. Erhöhte Thrombozyten-Werte deuten auf einen Eisenmangel, ein schwaches Immunsystem oder starke Anstrengung hin. Niedrige Thrombozyten-Werte können Indizien für einen Vitaminmangel oder bakterielle und virale Infekte liefern.Als zentrales Organ für den Stoffwechsel kümmert sich die Leber darum, dass die Stoffumwandlung reibungslos funktioniert (z.B. Glukose-, Fett- und Eiweißstoffwechsel) und unser Körper kontinuierlich von Schad- und Giftstoffen befreit wird. Wie gut die Leber diese Aufgaben erledigt, zeigen der Cholinesterase-Wert, aber auch die Enzyme GPT, GOT und Gamma-GT. Bei erhöhten Cholinesterase-Werten ist die Leber überlastet, z.B. liegt möglicherweise eine Fettleber vor. Ist die Cholinesterase erniedrigt, weist dies auf eine Mangelernährung oder Lebererkrankung hin.
  • Auch die Nieren sind daran beteiligt, belastende Stoffe aus dem Körper auszuscheiden. Zudem regulieren sie den Wasser- und Elektrolythaushalt sowie das Säure-Basen-Gleichgewicht. Mithilfe von insgesamt 200 Mio. Nierenbläschen prüfen und filtern unsere Nieren täglich rund 1 700 Liter Blut. Neben dem Gehirn sind sie deshalb das am besten durchblutete Organ. Heutzutage hat jeder zehnte eine eingeschränkte Nierenfunktion. Zu viel Salz und Eiweiß schaden den Nieren, denn sie führen zu Übersäuerung und die Nieren versuchen wiederum, überflüssige Säuren aus unserem Körper auszuleiten. Die wichtigsten Blutwerte, welche Aufschluss über den Gesundheitszustand der Nieren geben, sind GFR (glomeruläre Filtrationsrate), aber auch Harnstoff und Kreatinin.
  • Die Gallenblase speichert und verdickt Galle, welche in der Leber produziert wird, und gibt diese bei Bedarf in den Zwölffingerdarm weiter. Galle bereitet die Nahrung auf die Verdauung vor und hilft dank enthaltener Gallensäuren insbesondere bei der Fettverdauung. Der wichtigste Gallenwert ist Bilirubin. Bilirubin ist ein gelb-bräunlicher Farbstoff unserer Gallenflüssigkeit. Er entsteht, wenn Erythrozyten (= rote Blutkörperchen) abgebaut werden, weil sie zu alt oder nicht mehr funktionstüchtig sind. Bilirubin wird zwar in der Leber produziert, aber von dort aus in die Gallenblase weiter transportiert. Wenn der Bilirubin-Wert erhöht ist, ist möglicherweise der Fettstoffwechsel gestört oder es liegt eine Fettleber oder eine Gallenabflussstörung vor. Ist der Bilirubin-Wert erniedrigt, deutet das auf Blutarmut, Eisenmangel oder Störungen der Schilddrüse hin.

   

Mehr dazu lesen Sie auf Seite 12 – 21 der aktuellen Februar-Ausgabe (02/2020) von Natur & Heilen!

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