Grapefruit und Grapefruitsaft, sowie einige andere Naturstoffe können die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, indem sie den Stoffwechsel und die Absorption im Körper verändern. Auch einige andere Naturprodukte wie Artemisia, Johanniskraut, Baldrian, Kurkuma oder Ingwer werden in dem Zusammenhang genannt, dass es uU Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamentkategorien geben kann. Der Grund dafür liegt in bestimmten Pflanzenstoffen/Verbindungen in diesen Lebensmitteln. Bei Grapefruit geht es dabei insbesondere um ein Enzym namens Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4), das in der Leber für den Abbau vieler Medikamente verantwortlich ist. Diese Verbindung in der Grapefruit und bestimmten anderen Pflanzen, hemmt in unterschiedlichem Ausmaß die Aktivität dieses Enzyms. Dies führt zu einer mehr oder weniger verlangsamten Verstoffwechselung bestimmter Medikamente. Was in der Folge zu erhöhten Medikamentenspiegeln und möglichen unerwünschten Wirkungen führen kann.
Medikamente, die Wechselwirkungen mit Grapefruit haben können:
- Statine (Cholesterinsenker)
- Calciumkanalblocker (zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzproblemen)
- Immunsuppressiva (zur Unterdrückung des Immunsystems nach Transplantationen)
- Benzodiazepine (Beruhigungs- und Schlafmittel)
- Antihistaminika (gegen Allergien)
- Antikoagulanzien (Blutverdünner)
- Antidepressiva
Wichtig zu wissen, nicht alle Medikamente werden von den Grapefruit Inhaltsstoffen beeinflusst, und nicht jeder Mensch reagiert gleich. Die Wechselwirkungen können von Person zu Person deutlich variieren, abhängig von Faktoren wie der verzehrten Menge, der Art des Medikaments und dessen Dosierung und der genetischen Veranlagung.
Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, besonders auch bei einer Chemotherapie, kann es empfehlenswert sein, den Konsum von Grapefruit während dieser Zeit zu vermeiden, um mögliche unerwünschte Wechselwirkungen zu minimieren. Ähnliche Wechselwirkungen wie bei Grapefruit sind auch bei Johanniskraut und Extrakten daraus beschrieben. Besonders während der Anwendungen des Chemotherapeutikum Abemaciclib sollte beim Auftreten von Nebenwirkungen, an den gleichzeitigen Konsum von CYP3A4-Inhibitoren aus Nahrungsergänzung oder mit bestimmten Lebensmitteln gedacht werden. CYP3A4-Inhibitoren sind eben die Stoffe, die eben den Abbau der Medikamente in der Leber verlangsamen.
Aber nicht nur Natursubstanzen können bei einer Chemo zu mehr oder weniger starken Wechselwirkungen führen. Viel mehr noch ist bei der Einnahme anderer Medikamente Vorsicht geboten. Besonders Antibiotika, Antikrampfmittel und bestimmte Herzmedikamente nehmen Einfluss auf die Stoffwechselvorgänge in der Leber. Wichtig ist sich bei einer Chemo oder Medikamenteneinnahme möglicher Wechselwirkungen bewusst zu sein und entsprechend zu regieren. ´Wenn man verstärkte Nebenwirkungen beobachtet, sollte man auf bestimmte Lebensmittel während der Medikamenteneinnahme verzichten, oder sie nur sehr dosiert konsumieren, sodass kein ausgeprägter Einfluss wahrzunehmen ist.
Mindestens genauso relevant für unsere Gesundheit ist jedoch der Einfluss den die regelmäßige Medikamenteneinnahme auf die Verfügbarkeit präventiver und protektiver Mikronährstoffe im menschlichen Körper hat. Dabei kann der Einfluss von Medikamenten auf die Mikronährstoffe komplex sein. Ein paar besonders relevante Beispiel sollen nachfolgend genannt werden.
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Antazida & Protonenpumpenhemmer: Verringern die Aufnahme von Magnesium, Calcium, Eisen und Vitamin B12.
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Antibiotika: Beeinträchtigen die Darmflora und damit die Absorption von Vitamin K und B-Vitaminen.
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Diuretika: Fördern den Verlust von Kalium, Magnesium und manchmal auch Kalzium.
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Statine: Reduzieren die Coenzym-Q10-Spiegel.
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Antiepileptika: Können Calcium-, Vitamin D- und Folsäure-Spiegel senken.
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Methotrexat: Beeinträchtigt die Folsäure-Aufnahme.
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Antidepressiva: Einfluss auf Folsäure und Vitamin B12.
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Orale Kontrazeptiva: Verringern B-Vitamine, Vitamin C und Zink.
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Beta-Blocker: Beeinflussen Coenzym Q10 und Melatonin.
Oben genannte Effekte sollten bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme unbedingt bedacht werden, wenn man sein Gesundheits-Risiko durch Vitalstoffmängel nicht erhöhen will. Besonders relevant wird dies für ältere Menschen, bei denen mehrere negative Einflussfaktoren zusammen kommen. Ältere haben idR eine geringere Eigensyntheserate, die mit zunehmenden Alter weiter abnimmt, der Medikamentenkonsum nimmt idR zu und die Qualität der Ernährung, was Menge und vor allem Vollwertigkeit angeht, nimmt oft ab. Zusammengenommen eine ziemlich schlechte Kombination, wenn man ein vitales Alter anstrebt, das man im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten genießen möchte.
Aus dem Grund sollten Sie mit zunehmenden Alter mehr über eine vitale und vollwertige Ernährung und notwendigenfalls über die Substitution bestimmter Mikronährstoffe, wie etwa Coenzym Q10, B Vitamine, Selen oder Magnesium nachdenken. Abhängig von Ihrem Livestyle müssen Sie auch Ihren Vitamin D Spiegel unbedingt im Auge behalten, besonders in der dunklen Jahreszeit. Derzeit sind wir am Aufbau eines Mikronährstoff-Lexikon, als zusätzlichen Kundenservice. Dort werden wir mit der Zeit alle bekannten Wechselwirkungen von Nährstoffen und Mikronährstoffen zusammenzutragen und zu publizieren.
Linktipps:
https://www.topfruits.de/aktuell/wichtige-kennzeichen-einer-gesunden-ernaehrung/
https://www.topfruits.de/aktuell/das-muessen-sie-zu-lektinen-wissen-freund-oder-feind
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