Moderne Getreide und Auszugsmehle alles andere als gesund

Die Entstehung des Auszugsmehl und seine Folgen.
Unser tägliches Brot hat schon immer eine zentrale Rolle in der Ernährungskultur der Menschheit gespielt. Die Bitte um das tägliche Brot zeigt, wie sehr das Getreide zum Inbegriff der Nahrung des Menschen überhaupt geworden ist. Am Anfang als unerhitzter Brei aus zerriebenen Körnern und als getrocknetes Fladenbrot. Später ist dann das Laib Brot dazu gekommen. Bis zum 19. Jahrhundert hat man jede Getreidenahrung auf der ganzen Welt, gleichgültig, welches Getreide es auch war und in welcher Zubereitung es auch gegessen wurde, ausschließlich aus dem vollen Korn hergestellt.Weizenfeld

Aber die rasante Zunahme der Bevölkerung und die dadurch entstandenen Großstädte, führte zu ernsten Versorgungsprobleme. Es wurde ein Mehl gebraucht, das fast unbegrenzt haltbar war. Durch den hohen Fettgehalt des Keims im Korn, blieb das Mehl aber nicht lange haltbar, es wurde schon in einigen Wochen ranzig. So kam man auf die Idee, den ölhaltigen Keim zu entfernen und das brachte die Lösung des Problems. Heute wird Getreide in riesigen Mengen mit Hilfe von Kunstdünger, Agrogiften und Maschinen produktziert und nach der Ernte zum großen Teil in stärkereiches Auszugsmehl verwandelt, womit es zu einer lagerfähigen, aber gleichzeitig völlig wertlosen Konserve mutierte. Unser heutiges Mehl, das Weißmehl, war geboren. Voraussetzung für diese Mehlherstellung war die Entwicklung der Technik, die es durch entsprechende Maschinen ermöglichte, den Keim vor dem eigentlichen Mahlprozess zu entfernen und es immer feiner zu sieben.

Die Entwicklung wurde unterstützt durch die damalige bestehende Ernährungslehre das Nahrungsmittel nach der Wertigkeit an Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate beurteilt und in Kalorien berechnet wurden. Das war ein sehr gefährlicher Irrtum. Dieser industrieller „Fortschritt“ hatte einen sehr hohen Preis. Mit dem Getreidekeim entfernte man weitestgehend das für den Kohlehydratstoffwechsel und für das Funktionieren des Nervensystems unentbehrliche Vitamin B1. Auf so kleinen Raum enthält kein anderes Lebensmittel so viel Vitamin B1 wie der Getreidekeim. Das heißt das der Keim der Hauptlieferant für das Vitamin B in der menschlichen Nahrung ist und das es kaum gelingt, den Bedarf an diesem Vitamin in der menschlichen Nahrung ohne Vollgetreide ausreichend zu decken.

Außerdem wird mit dem entfernen des Getreidekeims und den ballaststoffreichen Randschichten (der äußeren Frucht- und Samenschale) des Getreidekorns auch noch 70% Eisen, 80% Magnesium, 60% Ballaststoffe, 99% Chrom (Chrommangel ist an der Entstehung von Diabetes beteiligt), 50% Kalzium, 90% Prozent Vitamin E und 90% Vitamin B1 ausgemerzt. Durch diesen Mineralstoff- und Vitaminverlust ist das Auszugsmehl völlig Vitalstoffarm. Allein die Verarmung an Vitamin B ist bereits imstande, alle Ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten hervor zubringen. Z. B. Herz- und Blutzuckererkrankungen, rheumatische Gelenkbeschwerden, Augenerkrankungen (Makuladegeneration). Das wir Menschen am Anzugsmehl nur krank werden und nicht daran zugrunde gehen, verdanken wir nur dem Umstand, dass wir außer Brot auch noch andere Nahrungsmittel zu uns nehmen.

Das heutige, am meisten genutzte Getreide, der Weizen, hat primär nur einen einzige Aufgabe, möglichst viele Menschen schnell satt zu machen. Backwaren und Fertiggerichte aller Art werden heutzutage aus diesem Mehl hergestellt. Besonders kritisch am heutigen Weizenmehl ist der hohe Glutengehalt zu betrachten. Dazu ein Bericht – „Was tun bei Gluten/Weizenunverträglichkeit? Glutenfreie Getreide“

Wissenswertes über unser täglich Brot.
Es besteht ein gravierender Unterschied, ob ein Mensch das Graubrot oder das Vollkornbrot isst. Im Vollkornbrot ist das Vitamin B1 mitgeliefert, das zur Verwandlung von Zuckerstoffe, die beim Abbau der Stärke entstehen, notwendig ist. In Graubrot ist durch das Fehlen des Keims nicht genügend Vitamin B1 vorhanden, sodass der Abbau im Körper nicht ordnungsgemäß vor sich gehen kann. Denn dieses Kohlenhydrat, also auch die Stärke des Getreidekorns, durchläuft im Abbau die Traubenzuckerstufe. Auch die Umwandlung des Traubenzuckers in verschiedene Abstufungen kann nur erfolgen, wenn genügend Vitamin B vorhanden ist. Das Mehl, das keinen Keim und auch nicht die Randschichten des Korns enthält, erleidet dadurch einen erheblichen Verlust an Vitalstoffen. Der Umwandlungsprozess im Körper ist damit stark beeinträchtigt.

Das niedrig ausgemahlene Auszugsmehl aus Weizen nennt man Weißmehl, niedrig ausgemahlenes Roggen dagegen Graumehl. Besonders wichtig ist es zu wissen, das zwischen Auszugsmehl aus Weizen und aus Roggen kein wesentlicher Unterschied besteht, was den Vitalstoffgehalt betrifft. Da in beiden der Keim und die Randschichten nicht enthalten sind, sind sie gleichermaßen Vitalstoffarm. Natürlich gilt dasselbe für alle Auszugsmehle sämtlicher Getreidesorten.

In einem erheblichen Irrtum befinden sich die Menschen, die glauben, sie tun sich etwas Gutes für ihre Gesundheit, in dem sie Weißbrot meiden und dafür Graubrot bzw. Schwarzbrot essen. Zu wenig bekannt ist leider, das in der biologischen Wertigkeit oder besser gesagt Minderwertigkeit zwischen Weißmehl und Graumehl kein wesentlicher Unterschied besteht. Die Verwirrung wird noch dadurch verstärkt, das die Bezeichnung für ein und dieselbe Brotsorte in den einzelnen Bundesländern sehr verschieden ist. Die Einwohnen von Württemberg, Baden und Bayern sagen Graubrot, der Norddeutsche Schwarzbrot, während die Westfalen es als Pumpernickel verstehen.

Die Farbe des Brotes ist kein Garant für ein vitalstoffreiches Produkt. Allein schon durch die Backtemperatur und -dauer kann die Farbe des Brotes bestimmt werden. Besonders fatal ist die Verwechselung von Schwarzbrot mit Vollkornbrot. Ein dunkles Brot, das die wertvollen Randschichten und den Keim nicht enthält, ist nicht wertvoller als Graubrot oder Weißbrot. Ein helles Brot kann aber sehr wohl den Keim enthalten, z. b. Weizenschrotbrot, und ist dadurch ein wertvolleres Vollkornbrot als ein entkeimtes Schwarzbrot. Ab und zu mal ein bisschen Brot oder Backwaren wäre nicht weiter schlimm, aber die heutige Ernährung mit einer Menge an künstlicher Zutaten, (im Brot befinden sich z. B. Backhilfsmittel, Antischimmelmittel, Phosphate, Farbstoffe und Aromen), gehören in diesem Zustand und mit den heute üblichen verzerrten Mengen nicht mehr zu einer gesunden Ernährung.

(Quellen: „Unsere Nahrung – unser Schicksal“ von Dr. med. M. O. Brucker. Zentrum der Gesundheit)

Bildquelle: angieconscious  pixelio.de / unser täglich brot …2 

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