Schlecht fürs Herz, Ernährung mit hohem glykämischen Index

Ein hoher glykämischer Index zeigt an, wie schnell Kohlenhydrate aus der Nahrung den Blutzucker ansteigen lassen. Dieser auch als Glyx bezeichnete Wert von Lebensmitteln, war in einer weltweiten Beobachtungsstudie signifikant mit einer Zunahme des kardiovaskulären Erkrankungs- und Sterberisikos verbunden. Am stärksten gefährdet Menschen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen und mit Übergewicht. 

Den glykämische Index ermittelt man durch wiederholte Messung des Blutzuckers nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln mit einem Gehalt von 50 Gramm Kohlenhydraten.  Als Referenzwert dient der Verzehr von 50 Gramm Traubenzucker, der den Wert 100 hat. Bezogen darauf, haben andere Lebensmittel einen glykämischen Index < 100. Einen niedrigen Glyx bei pflanzlichen Lebensmitteln haben Hülsenfrüchte, zuckerfreie und Ballaststoffreiche Vollkornprodukte, Gemüse, Salate, Kräuter und weniger süße Obstsorten (Beeren). Obstsäfte und süßes Obst haben bereits höhere Werte! Am höchsten ist der glykämische Index bei zuckerhaltigen Süß­getränken (87), bei Kuchen und anderen Süßigkeiten mit hohem Anteil  raffinierter Kohle­hydraten, bzw. Zucker(93). Wenn man Insulinausschüttung und Blutzuckerschwankungen reduzieren will, was einer der wichtigsten Schritte zu mehr Gesundheit ist, sollte man sich die verzehrten Lebensmittel unter diesem Gesichtspunkt genau ansehen, denn die Werte sind teilweise SEHR unterschiedlich.Niedriger Glyx

In der so genannten PURE-Studie wurde der Einfluss des glykämischen Indexes auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit unter­suchen. Die Studie läuft seit 2002 in 20 Ländern. Sie untersucht die Ernährungsgewohnheiten von fast 140.000 Erwachsenen im Alter von 35 bis 70 Jahren. Mittels Fragebögen werden die anteilig verzehrten Lebensmittel ermittel, die in den jeweiligen Ländern am gebräuchlichsten sind. Aus den Angaben ermittelten die Forscher um David  Jenkins zusammen mit Wissenschaftlern der McMaster Universität in Hamilton/Ontario den durchschnittlichen glykämischen Index. Diesen setzten sie dann mit der Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfälle in Beziehung. Während der Beobachtungszeit von 9,5 Jahren sind 8.252 Teilnehmer an Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer Herzinsuffizienz erkrankt (davon sind 3.229 gestorben). Das höchste Risiko hatten Teilnehmer, die bei der Befragung den höchsten glykämischen Index erreichten. Diese Personen hatten ein um 25 % höheres Risiko, innerhalb von weniger als 10 Jahren einen Herzinfarkt, Schlaganfall, eine Herzschwäche zu erleiden oder zu sterben, verglichen mit der Personengruppe mit dem niedrigsten glykämischen Index.

Eigentlich ist es ganz einfach, die größten Risikofaktoren aus der Ernährung zu benennen, welche der Wohlstands-Mensch hat. Wir essen nicht nur zu viel, wir essen auch die falschen Dinge. Wenn wir uns wirklich gesund ernähren wollen, müssen wir also ein Übermaß in jeder Hinsicht vermeiden. Und zwar insgesamt, was die Kalorien angeht, aber auch was bestimmte „Nährstoffe“  wie Kohlenhydrate, Proteine oder Fette angeht. Bei der Art dieser Nährstoffe kommt es darauf an, dass wir, sie möglichst naturbelassen, aus ganzen und vitalen Lebensmitteln zu uns nehmen!



Viele Stoffwechselprozesse laufen, bedingt durch Überernährung und ein lang anhaltendes falsches Verhältnis der wichtigsten Nährstoffe zueinander nicht mehr normal ab. Am wichtigsten sind der Insulin- und der Fettstoffwechsel. Für die Optimierung ist eine Kalorienreduktion und die Vermeidung von Zucker und einfachen Kohlenhydrate am wichtigsten. Bauchfett entsteht nicht überwiegend durch zu viel Fett, sondern durch zu viel Zucker. Zucker der aufgrund Bewegungsmangel nicht verbrannt wird und dann als Speicherfett am Bauch landet – für schlechte Tage, die allerdings bei den meisten niemals kommen 😉

 

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