Grüne Gentechnik – Politik missachtet augenscheinlich den Bürgerwillen

Was ich hier mal zu Sprache bringen will ist meine Beobachtung dass unsere Regierenden und Parlamentarier sich anscheinend nur noch am Rande bis gar nicht mit dem Willen und den Bedürfnissen des Bürgers beschäftigen. Mir fällt das schon lange in unterschiedlichen Bereichen auf, dass sich Politik und Gesetzgebung abgekoppelt hat vom dem was die Menschen wollen. Ganz besonders vor Augen geführt wird mir diese Tatsache aber wieder am Beispiel grüne Gentechnik.

Man muss unterscheiden zwischen Gentechnik zu medizinischen Zwecken und zu Gentechnik Forschung und Einsatz in der Lebensmittelproduktion. Das sind zwei sehr unterschiedliche Bereiche, die von den Bürgern auch unterschiedlich beurteilt werden.

Seit nunmehr über einem Jahr habe ich eine Umfrage auf der topfruits.de Startseite wo ich die Stimmung zu diesem Thema abfragen wollte um mir selbst ein Bild davon zu machen, was die Meschen im Lande so denken.

Ich weis nicht ob 3,8% positive Haltung zur grünen Gentechnik eine politische Legitimation sind für weitere Versuche und weitere Arbeiten in diesem Bereich? Insbesondere wenn man die Gentechnik Erfahrungen aus den USA kennen, aus denen ja klar erkennbar ist, dass die Sache eigentlich nicht unter Kontrolle gehalten werden kann und zudem die in sie gesetzten Ziele langfristig nicht erfüllt. Sie führt nach meiner Meinung letztlich zu immer weniger kalkulierbaren Lebensmitteln und zu mehr Abhängigkeit gegenüber den Grosskonzernen.

Was meinen Sie dazu? Insbesondere, welche erfolgversprechende Möglichkeit sehen Sie für den Bürger, in solchen Dingen auf die Politik einzuwirken?

Update 23.12.2008

schöne Bescherung! Die Universität Rostock will von 2009 bis 2012 einen Freilandversuch mit genmanipulierten Kartoffeln in Ostdeutschland durchführen. Die Pflanzen sollen Arzneimittel produzieren, weshalb sie unter anderem Teile des Cholera-Bakteriums enthalten. Simbabwe kämpft gegen die Cholera, und bei uns sollen Pflanzen mit Genen des Erregers auf den Acker! Weitere Linien der manipulierten Kartoffeln sollen z.B. einen Impfstoff gegen die Kaninchenseuche RHD herstellen.

Heute, einen Tag vor Weihnachten, hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) den Antrag der Universität Rostock zur Einsichtnahme ausgelegt. Rund 90 Prozent der Bundesbürger wollen keine Gentechnik auf dem Acker, und schon gar keine Pharma-Pflanzen. Der Zeitpunkt, zu dem das gentechnikfreundliche BVL den Antrag auslegt, ist eindeutig dazu geeignet, diese kritische Öffentlichkeit möglichst zu umgehen. Denn so liegt ein großer Teil der knappen Zeit, der für Einwendungen gegen das gefährliche Experiment bleibt, in den Weihnachtsferien.

Gentechnisch manipulierte Pflanzen lassen sich im Freiland nicht kontrollieren. Das gilt auch für Pharma-Pflanzen. Es droht eine Kontamination der Nahrungskette mit Arzneimitteln aus transgenen Pflanzen.

Mehr dazu und wie Sie sich gegen weitere Vorhaben in diesem Bereich einbringen können, finden Sie unter www.umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2008/2008_12_23-662.html

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