Was ist der wahre Grund für das in der westlichen Welt häufige Auftreten von Osteoporose mit zunehmendem Alter? Besonders anfällig für die Entmineralisierung der Knochen sind Frauen nach der Menopause. Osteoporose und damit instabile Knochen, das bedeutet eine starke Einschränkung der Lebensqualität bei vielen älteren Menschen und erhöht das Risiko von Brüchen bei Stürzen drastisch.
In Ländern, in denen viel Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte verzehrt werden, dagegen wenig tierische Proteine und wenig Molkereiprodukte, kommt Osteoporose ziemlich selten vor.Wie kann das sein ? Und das, obwohl nach Untersuchungen die Kalziumzufuhr teilweise deutlich geringer ist als hierzulande.
Der Körper regelt seinen Mineralhaushalt im Blut normalerweise ziemlich genau. Kalzium bzw. Magnesiummangel entsteht dabei aus zwei Ursachen, entweder es wird zu wenig der Mineralien aufgenommen, oder der Körper scheidet zu viele der Mineralien mit dem Urin wieder aus. In beiden Fällen greift der Organismus auf die Mineraliendepots in den Knochen und Gelenken zurück. Im Laufe der Zeit entkalken durch jede der beiden Ursachen also die Knochen.
An der Universität Texas hat man schon vor langer Zeit den wahren Grund für die zunehmende Knochenentmineralisierung bei Menschen in Industrieländern ermittelt. Die dort gewonnene Erkenntnis macht deutlich, dass es auch nicht ausreicht Kalzium einfach zu substituieren, wenn die anderen Aspekte aus der Ernährung nicht berücksichtigt werden. Die Studie zeigt auch sehr schön den großen Unterschied von pflanzlichen und tierischen Proteinen für unsere Gesundheit. Die Wissenschaftler verglichen zwei Gruppen von Menschen. Die eine erhielt eine Diät, welche ausschließliche pflanzliche Proteine enthielt. Die andere Gruppe nahm ausschließlich tierische Proteine zu sich. Beide Ernährungsweisen enthielten ansonsten die selben Mengen an Proteinen, anderen Nährstoffen und Mineralien. Bei den Teilnehmern, deren Nahrung nur tierische Proteine enthielt, war die Kalziumausscheidung über den Urin um 50% erhöht, gegenüber der Gruppe die pflanzliche Proteine konsumierte. Alleine durch diesen Unterschied.
In einer anderen Studie mit 1600 Frauen, die sich seit mindestens 20 Jahren vegetarisch ernährt hatten, maß man die Mineraldichte der Knochen. Dabei hatten nur 18 % der 80 Jahre alten Studienteilnehmerinnen einen Mineralverlust in den Knochen zu verzeichnen. Und das während bei 35% der Frauen, die sich wie der amerikanische Durchschnittsbürger ernährten, eine Entmineralisierung der Knochen festzustellen war. Das entspricht nahezu einer Halbierung des Risikos für Osteoporose, alleine durch die vornehmlich oder ausschließlich pflanzliche Ernährungsweise.
In einer Studie, die Dr. Colin Campbell an 6500 Chinesen durchführte, stellte sich heraus, dass Osteoporose in China nur wenig verbreitet ist, obwohl die meisten Chinesen keine Milchprodukte zu sich nehmen. Wo in der westlichen Welt ja noch der Mythos vorherrscht, dass Milch der Garant ist für eine gute Kalziumversorgung und starke Knochen.
Campbell meinte, paradoxerweise tritt Osteoporose ausgerechnet in den Ländern verstärkt auf wo die Menschen die höchste Kalziumzufuhr haben und wo der größte Teil des Kalzium aus Molkerei- und anderen tierischen Produkten stammt. Letzteres sorgt dafür, dass der Körper mehr Kalzium verliert als er bei dieser Lebensweise aufnehmen kann! Eine vollwertige vegetarische Ernährungsweise sorgt dafür, dass ein größerer Teil der aufgenommen Mineralien, respektive Kalzium, aufgenommen und nicht wieder mit dem Urin ausgeschieden wird.
Das sollten Sie sich gut merken: Für stabile Knochen im Alter kommt es nicht darauf an wieviel Kalzium sie insgesamt aufnehmen, sondern aus welchen Quellen es stammt und wie Ihre sonstige Ernährungsweise aussieht.
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