Der Konsum von Arzneimitteln kann bei Dauereinnahme Ihren Vitalstoffhaushalt beträchtlich stören. Dies kann die genaue Beobachtung der entsprechenden Werte, sowie eventuell eine Subsitution sinnvoll und erforderlich machen. So raubt Ihnen z. B. das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS) auf Dauer das wichtige Vitamin C. Nachfolgend finden Sie wertvolle Infos zu bisher bekannten Zusammenhängen zwischen der Vitalstoffbedarf, Vitalstoffversorgung und weit verbreiteten Arzneimitteln. Unterschiedliche Medikamentengruppen haben ihre spezielle Wirkung auf den Vitalstoffhaushalt.
Abführmittel (Laxantien) sind ein starker Vitalstoffräuber, ständig eingenommen beschleunigen sie die Ausscheidung der Nahrung aus dem Darm, sodass die darin enthaltenen Vitalstoffe nicht richtig ausgenutzt werden. Bei Dauereinnahme von Abführmitteln kommt es zu einem massiven Mangel an praktisch allen Vitalstoffen. Besonders gefährlich ist die verringerte Aufnahme von Kalium. Das fatale fehlt Kalium, wird zum einen der Darm noch träger, sodass viele Menschen die Abführmitteldosis erhöhen, zum anderen schwächt der Kaliummangel den Herzmuskel. Schwächezustände, Luftnot, Wassereinlagerungen und Herzrhythmusstörungen können die Folgen sein.
Lipidsenker stören die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine. A, D, E und K sind fettlöslichen Vitamine, ausserdem die Substanzgruppe der Carotinoide. Alle Medikamente, die die Fettaufnahme im Darm verringern, wie die Orlistate (z. B. Xenical®) und die Lipidsenker (z. B. Colestyramin oder Colestipol), stören auch die Aufnahme dieser fettlöslichen Vitamine. Ohne Fett als Trägersubstanz können sie nicht ins Blut aufgenommen werden.
Wer Cholesterinsenker einnimmt, produziert weniger Coenzym Q 10. Medikamente zur Senkung des Cholesterins LDL (bspw. Statine) hemmen die LDL-Produktion in der Leber. Dabei wird auch die körpereigene Synthese des Coenzyms Q 10, das die Zellatmung unterstützt, beeinträchtigt. Bereits 2 Wochen nachdem man mit der Einnahme von Statinen beginnt fällt die körpereigene Produktion des für unsere Herzgesundheit so wichtigen Coenzym Q10 auf die Hälfte ab. Die Folgen sind Muskelschmerzen und körperliche Schwäche. Das schwächt v. a. den Herzmuskel.
Säurepuffer (Carbonate) gegen Sodbrennen fressen Eisen und Zink. Zur Neutralisierung einer überhöhten Magensäureproduktion werden häufig Säurepuffer eingesetzt (z. B. Rennie®, Kompensan®). Sie alle bilden mit Eisen und Zink schwer lösliche Komplexe und entziehen dem Körper einen Grossteil dieser wichtigen Mineralstoffe. Außerdem blockieren sie Vitamin C.
Kortison hemmt die Kalziumaufnahme. Dass die Einnahme von Kortikoiden (z.B. Kortison) langfristig zu Osteoporose führt, ist allgemein bekannt. Denn es hemmt die Kalziumaufnahme im Darm und beschleunigt die Ausscheidung dieses wichtigen Knochenbausteins über die Niere. Aber nicht alle Ärzte wissen, dass Kortison auch den Vitamin-C- und den Vitamin-B6-Spiegel senkt. Beide sind wichtige Bausteine für die Kollagenfasern, die nicht nur die Spannkraft der Haut erhalten, sondern auch das Stützgerüst der Knochen bilden.
Diuretika sind Medikamente zur Entwässung. Mit dem Wasser verschwinden auch Kalium und Zink. Ähnlich wie die Abführmittel verursachen auch die Entwässerungsmittel einen Kaliumverlust, nämlich über den Urin. So gehen auch Magnesium und Zink verloren. Mittel mit dem Wirkstoff Furosemid verbrauchen zudem viel Vitamin B1 und kaliumsparende Diuretika Folsäure.
Schmerzmittel stören die Resorption von Vitamin C. Acetylsalicylsäure (ASS) hemmt bei Dauereinnahme, die Aufnahme des wichtigen Antioxidans Vitamin C. Paracetamol führt zu einem Mangel an den Vitaminen B1, K und Niacin. Die gleichen Nebenwirkungen haben auch manche Antidepressiva, Beruhigungs- und Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate.
Metformin raubt Diabetikern das wichtige Vitamin B12. Ausgerechnet das Nerven-Vitamin B12, das Diabetiker gegen die häufigen Gefühlsstörungen in den Füßen und Beinen besonders nötig brauchen, fällt dem Blutzuckersenker Metformin zum Opfer. Da Metformin auch den Folsäure- Spiegel senkt, steigt das erhöhte Arteriosklerose-Risiko weiter.
Auch andere Medikamente, wie z. B. Antibiotika, Tuberkulosemittel und Immunsuppressiva, stören die Vitalstoffversorgung. Achten Sie bei Medikamentenkonsum besonders auf vollwertige und vitalstoffreiche Kost und ergänzen Sie erforderlichenfalls den einen oder anderen Makro- oder Mikronährstoff gezielt, wenn sich im Blutbild ein Mangel zeigt, oder Sie sich nicht wohl fühlen.
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