Strophanthin und Herzinfarkt

Wirksam und verboten: Strophanthin ist ein pflanzliches Herzglykosid.
Obwohl es bereits viele Jahrzehnte lang erfolgreich eingesetzt wurde und unzählige Leben rettete, wurde die Behandlung mit Strophantin in den 1980er Jahren verboten. Heutzutage gibt es nur noch wenige Ärzte, die Strophantin anwenden. Umfangreiche Forschungen im Zusammenhang mit Strophantin stellte der Wissenschaftler und Kardiologe Dr. Berthold Kern an. 1947 war er erstmals darauf gestoßen. Dr. Berthold Kern konnte auf mehr als 15 000 Patienten und 40 Behandlungsjahre mit Strophantin zurückblicken. Kein Patient, den er mit Strophantin behandelte, erlitt einen Herzinfarkt oder beklagte sich über Herzprobleme. Aber wie wirkt dieses natürliche „Herzmedikament“?

Strophantin stimuliert die Rezeptoren der Natrium-Kalium-Pumpe. Die Natrium-Kalium-Pumpe schleust Natrium aus den Zellen und pumpt Kalium hinein. Wenn der Elektrolythaushalt gestört ist oder das Hermuskelgewebe übersäuert, ist die Funktion der Natrium-Kalium-Pumpe nicht mehr gewährleistet – schlimmstenfalls kommt es zum Herzinfarkt. Strophanthin wirkt diesem Effekt entgegen, denn es wirkt antientzündlich, entsäuernd, durchblutungsfördernd und steigert die Herzleistung. Besonders clever: Strophantin wirkt auf das vegetative Nervensystem und bringt die natürliche Balance zwischen Sympathikus (= aktivierend) und Parasympathikus (= beruhigend) wieder ins Gleichgewicht. Während es auf natürliche Weise die Schlagfähigkeit des Herzens erhöht (positiv inotrop), senkt es gleichzeitig die Herzfrequenz (negativ chronotop). Dadurch erweitert es verkrampfte Herzkranzgefäße und verlangsamt den Herzschlag. Diese Wirkung kann sowohl intravenös als auch oral verabreicht erzielt werden.

Natürliche Quelle für Strophantin sind Strophanthussamen (Strophantus Gratus). Es handelt sich dabei um die Samen einer Lianenart aus dem Dschungel Westafrikas. Die  Kletterpflanze hat dunkelgrüne Blätter, purpurrote Blattstiele und wunderschöne rosa-violette Blüten. Strophantus trägt rund 40 cm große Früchte, in welchen wiederum 1 cm lange, braune  Kapseln bzw. Samen sitzen. Strophantussaat enthält den begehrten Pflanzeninhaltsstoff g-Strophanthin. Diese Substanz wird durch afrikanische Ureinwohner auch als Pfeilgift eingesetzt.

Mehr dazu lesen Sie auf Seite 13 – 21 der aktuellen April-Ausgabe (04/2020) von Natur & Heilen!

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