Frühlingserwachen durch Ankurbeln der körpereigenen Serotoninproduktion

Serotonin wird im Volksmund oft als „Glücks- bzw. Wohlfühlhormon“ bezeichnet. Es hebt die Stimmung, wirkt antidepressiv und bekämpft Ängste. Serotonin wird u.a. im Gehirn hergestellt, wo es als Neurotransmitter unmittelbar auf den Gehirnstoffwechsel einwirkt. Natürliches Tageslicht regt die Serotoninproduktion an, sodass ein ca. 20 minütiger Spaziergang zum Lichttanken sehr empfehlenswert ist. Gerade jetzt im Frühling verhilft Serotonin zu neuem Schwung und erleichtert das Überwinden von Frühjahrmüdigkeit. Gleichzeitig normalisiert sich eine übermäßige Nahrungsaufnahme, welche durch niedrige Serotoninkonzentrationen im Winter oftmals auftritt.

Geschichtliche Informationen zum Serotonin

In den 30er Jahren entdeckte der italienische Pharmakologe Vittorio Erspamedas Serotonin im Darmnervensystem und isolierte es aus der Schleimhaut des Magen-Darmtraktes. Zwanzig Jahre später konnten amerikanische Wissenschaftler das Serotonin im Blutserum nachweisen und isolieren. Den Namen der neu entdeckten Substanz leiteten die Forscher von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: Serotonin ist Teil des Blutserums, welche den Tonus der Gefäße reguliert. Auch die chemische Struktur des Serotonins wurde von diesen Wissenschaftlern vorgeschlagen und 1951 bestätigt. Das Vorkommen des Hormons im Gehirn wurde 1953 von amerikanischen Wissenschaftlern nachgewiesen. Kurz darauf konnte Erspame nachweisen, dass das von ihm gefundene Serotonin in der Darmschleimhaut mit dem Serotonin im Blutserum übereinstimmte. In den 1990er Jahren zeigte sich, dass beim Menschen mindestens vierzehn verschiedene Serotonin-Rezeptoren existieren, die für die vielfältigen Wirkungen des Serotonins verantwortlich sind. Vorkommen von Serotonin

Serotonin ist in der Natur weit verbreitet und kommt sowohl in Pflanzen und höheren Pilzen, als auch in Tieren und Menschen vor. Walnüsse enthalten mehr als 300 Mikrogramm Serotonin pro Gramm. Aber auch Bananen, Kiwis, Pflaumen, Tomaten und Kakao enthalten nennenswerte Mengen des Stoffes. Im gesamten menschlichen Organismus liegt eine Serotoninmenge von ca. 10 mg vor. Etwa 95 % dieser Serotoninmenge wird im Magen-Darm-Trakt gespeichert. Nach Aufnahme von Serotonin über die Nahrung, z. B. beim Essen von Bananen, wird ca. 75 % in den Blutkreislauf aufgenommen und nach der Verstoffwechslung über den Urin wieder ausgeschieden. Es landet somit nicht im Gehirn, da die Blut-Hirn-Schranke nicht überwunden werden kann.

Aufnahme über die Nahrung

Der Konsum von serotoninreicher Kost, wie beispielweise Kakao oder Bananen, bewirkt eine Stimmungsaufhellung also nicht wegen des darin enthaltenen Serotonins. Vielmehr bewirken die aufgenommenen Kohlenhydrate dieser Lebensmittel in Kombination mit ihrem Trypthophangehalt eine vermehrte Produktion und Ausschüttung von Neurotransmittern im Gehirn, die zu dieser Wirkung führen. Serotonin kann unserem Organismus also nicht einfach über das Essen oder in Form einer Pille zugefügt werden.

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