Meeresalgen – das gesunde Gemüse aus dem Meer

Der Verzehr von Algen ist in China seit etwa 2500 v. Chr. überliefert, von dort wurde die Algen in Japan, Korea und den Pazifikinseln übernommen. Auch sind Algen schon seit fast 5000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt. In Asien stehen Algen fast täglich auf dem Speiseplan und werden auf vielfältigste Weise als Nahrungsmittel genutzt, ob frisch verzehrt, gekocht, gebraten oder eingelegt. Auch als Einlage in Suppen sind Algen ebenso beliebt wie als Gemüse oder Salat, sie dienen als Gewürz oder Tee. Während sie in Europa noch kaum Eingang in die Speisepläne gefunden haben und daher nur äußerst selten auf den Tellern Europas landen. Erst vor kurzem ist das Interesse an Algen als wertvolles Nahrungsmittel auch in Europa wieder erwacht.

Als Rohstoff für Lebensmittelzusätze sind sie für die Lebensmittelindustrie von großer Bedeutung, wie beispielsweise Agar, Alginat und Carrageen. Der hohe Gesundheitswert der Speisealgen macht sie aber auch in der Ernährung immer interessanter. Auch sind einige Algen längst in den Blickpunkt westlicher pharmazeutischer und medizinischer Forschung gerückt. Erwiesen ist mittlerweile die positive Wirkung von Algen auf Magen und Darm, sowie als Stärkung der Abwehrkräfte gegen Viren und Bakterien. Dass Algen der Schlüssel zu der extrem niedrigen Brustkrebsrate bei japanischen Frauen sind, meinen inzwischen sogar schon viele Experten.

Zu den heute in Europa bekannten Sorten gehören Kombu, Wakame und das für Sushi verwendete Nori. Je nach Art sind Algen nahezu geschmacklos oder bestechen durch einen würzig-salzigen Geschmack. In Algen sind viele Kohlenhydrate und Proteine enthalten, die sich aber nur teilweise verdauen lassen. Dadurch und wegen ihres geringen Fettgehalts haben Algen nur einen geringen Nährwert. Algen enthalten zudem reichlich lösliche Ballaststoffe, die satt machen, die Verdauung fördern und für eine gesunde Darmflora sorgen.

Meeresalgen enthalten Mineralstoffe und Vitamine. Mit ihrem höchst aktiven Stoffwechsel reichern sie Mineralstoffe aus dem Meer an und können so sehr viel Magnesium, Calcium, Kalium, Eisen oder Zink enthalten. Auch Betacarotin sowie die Vitamine A, C und E sowie Niacin und Folsäure kommen oft in größeren Mengen vor. Viele der Speisealgen weisen Gehalte an essenziellen Aminosäuren auf, die jenen von Eiern und Hülsenfrüchten gleichkommen.

Meeresalgen sind eine der wenigen pflanzlichen Quellen von Vitamin B12, (welches sonst in pflanzlichen Lebensmitteln praktisch nicht enthalten ist und nur in Fleisch vorkommt),was Algen als Nahrungsergänzung für Vegetarier oder Veganer besonders wertvoll macht.

So gesund die asiatische Küche auch ist, der Jodgehalt mancher ihrer Algen übertrifft bei weitem alles, was die Zutaten der europäischen Küche zu bieten haben. In Deutschland und Europa sind besonders Süddeutschland und die Alpenländer bis heute ein Jodmangelgebiet. Relevante Mengen an Jod befinden sich nur in Meeresprodukten, nicht aber in Süßwasserfisch, Getreide oder Fleisch. Der tägliche Jodbedarf von 0,2 mg kann über jodiertes Speisesalz oft nicht gedeckt werden. Allgemein weisen Speisealgen aber unterschiedliche (mäßige bis sehr hohe) Gehalte an diesem Element auf, so dass bei bestimmten Algenarten Vorsicht geboten ist. Beispielsweise hat die beliebte Sushi-Alge Nori nur einen niedrigen Jodgehalt. Die Braunalgensorte Kombu dagegen hat es aber in sich, sie kann erstaunliche Mengen Jod speichern. In Kombublättern kann die Jodkonzentration 400.000fach so hoch sein wie im normalen Meereswasser. Die Kombu Algenblätter enthalten bis zur 1.000fachen Menge Jod gegenüber Seelachs (0,2mg), Steinsalz (0,2mg) und Meeräsche (0,33mg).

Jodgehalt in mg/100 g getrockneter Algen:
Nori Algen   8 – 40 mg / Dulse Algen   8 mg / Meeresspaghetti   15 mg / Wakame Algen   10 – 20 mg / Arame  Algen   60 – 80 mg / Hijiki Algen   30 – 500 mg / Kombu Algen   500 – 2.000 mg

Demgegenüber enthalten:
Brokkoli   0,015 mg / Champignons   0,018 mg / Schellfisch   0,135 mg / Kabeljau   0,15 mg / Steinsalz   0,2 mg / Seelachs   0,2 mg / Meeräsche   0,33 mg

Meeresalgen sollten aufgrund ihres teilweise hohen Jodgehaltes nur maßvoll verzehrt werden. Da Kombualgen besonders reich an Jod sind, sollte die Alge bei Schilddrüsenüberfunktion und von empfindlichen Personen nur in geringen Mengen gegessen werden. Für Personen mit Schilddrüsenunterfunktion ist eine langsame Gewöhnung an Algen sehr wichtig, um eine plötzliche Überreaktion zu vermeiden. Für gesunde Menschen ist je nach Algenart der Verzehr von 1 bis 5 g getrocknete Meeresalgen problemlos, wenn keine Jodallergie besteht.

 

HINWEIS:
Der Inhalt dieses Berichtes beruht auf zahlreichen Online-Recherchen nach bestem Wissen und Gewissen. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Exklusivität. Diese Information dienen der allgemeinen Information, sie ersetzen in keinster Weise einen Ärztlichen Rat. Alle Angaben der Tabelle sind lediglich Durchschnittswerte. Schwankungen der Einzelwerte sind aufgrund biologischer Unterschiede oder durch abweichende Bodenbeschaffenheit und Abbau möglich.

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