Jodmangel zählt zu den größten Gesundheitsproblemen unserer Zeit

Jod ist ein essenzielles (lebensnotwendiges) Spurenelement, das vor allem für die Funktion der Schilddrüse wichtig ist. Da der Körper es nicht selbst bilden kann, muss es  ihm über die Nahrung zugeführt werden. Das Jod gelangt über den Magen-Darm-Trakt mit dem Blut in die Schilddrüse. Die Schilddrüse synthetisiert daraus die essentiellen jodhaltigen Hormone Thyroxin (Tetrajodthyronin, T4) und Trijodthyronin (T3). Um die wichtigen Schilddrüsenhormone aufzubauen, ist der Körper auf Jod angewiesen. Diese Hormone haben eine zentrale Funktion im Körper.

Im menschlichen Körper steuern die Schilddrüsenhormone die Bildung von Proteinen und sind somit unverzichtbar für Gewebewachstum und Zellteilung. Sie sind an der Knochenbildung und der Entwicklung des Gehirns beteiligt. Sie sorgen für einen optimalen Stoffwechsel, ausgeglichenes Nervensystem, gesunde Herz-, Atem- und Darmfunktion und Konzentrationsfähigkeit. Sowie für die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen.

Eine ausreichende Jodversorgung ist auch für viele andere Körperbereiche von Bedeutung. Jede einzelne unserer Körperzellen ist auf Jod angewiesen. Es synthetisiert Schilddrüsen-, Geschlechts- und Stresshormone sowie Neurotransmitter, wirkt antioxidativ und antiseptisch, entgiftet Schwermetalle, hemmt ungebremstes Zellwachstum und regelt unseren Energiehaushalt auf Zellebene. Auch in der Krebsforschung wird Jod mittlerweile lebhaft diskutiert.

Der Arbeitskreis Jodmangel und andere Fachleute https://jodmangel.de/ausreichende-jodversorgung/ sehen in Deutschland und Nordeuropa zwar keine eklatante Mangelversorgung. Vor allem jedoch weil es quasi mit Jodsalze eine Zwangsjodierung gibt!  Und weil (zu) viel Salz in der Küche verwendet wird, wovon seit längerer Zeit ein Großteil meist jodiert ist. Trotzdem liegt die Versorgung mit Jod, im Hinblick auf das aus gesundheitlicher Sicht Wünschenswerte, an der unteren Grenze. 

Der Arbeitskreis Jodmangel schreibt weiter: „Einzelne Menschgruppen haben aufgrund ihrer Lebenssituation oder Ernährungsweise besondere Anforderungen an ihre Jodversorgung. Bei Kindern beispielsweise nimmt der Bedarf an Jod mit jedem Wachstumsschub zu. Auch werdende und junge Mütter sowie Sportler haben einen höheren Jodbedarf. Vegetarier und Senioren hingegen stehen aufgrund ihrer Ernährung vor besonderen Herausforderungen, um ihre Jodversorgung sicherzustellen.“  

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Kinder bis zehn Jahre etwa 100 bis 140 Mikrogramm (µg) des Spurenelements pro Tag, Jugendliche und Erwachsene sollen 180 bis 200 µg Jod am Tag zu sich nehmen. Schwangere, Stillende  und Sportler brauchen sogar noch mehr Jod: 230 bis 260 µg täglich.

Jodmangel entsteht, wenn der Mensch über die Nahrung oder das Trinkwasser dauerhaft zu wenig Jod aufnimmt. In Mitteleuropa ist Jodmangel aber keine Seltenheit, da das Jod im Laufe der Erdgeschichte weitgehend aus den Böden gespült worden ist. Böden und Trinkwasser enthalten kaum Jod.  Auch in den meisten Lebensmitteln die wir konsumieren ist kein Jod enthalten. Veganer betrifft dies besonders stark. Kochsalz darf mit Jod angereichert werden um die Versorgung mit Jod sicherzustellen. Allerdings sehen wir in weiten Kreisen der Bevölkerung einen deutlich zu hohen Salz/Natriumkonsum, weshalb es vielleicht doch nicht so eine gute Idee ist seinen Jodbedarf nur mit jodiertem Salz zu decken!?  Denn ein dauerhaft zu hoher Natriumkonsum, verglichen mit dem Konsum von Kalium  und Magnesium, geht mit der Erhöhung des Blutdruckes einher. Hoher Blutdruck ist zwischenzeitlich eine Volksseuche mit vielen negativen Folgen.

Meeresfrüchte, Seefische und Algen wie Wakame, Nori oder Dulse enthalten als einzige Lebensmittel nennenswerte Mengen an natürlichem Jod. Im Meerwasser ist von Natur aus reichlich Jod vorhanden und dieses wird von den Algen aufgenommen. Bereits im alten China empfahlen Ärzte den Verzehr von Meeresalgen und Schwämmen.

Als Jodlieferanten für die „Gemischtköstler“ spielen auch Milch, Milchprodukte und Eier eine Rolle, da das Futter von Milchkühen und Legehennen mit dem Spurenelement angereichert werden darf. Weitere Quellen sind Fleisch und Wurst, Brot, alkoholfreie Getränke. Jod ist in geringen Mengen auch in Gemüsesorten, hauptsächlich in Feldsalat, Spinat und Brokkoli, enthalten. Eine abwechslungsreiche Ernährung ohne Jodsalz und damit hergestellte Produkte deckt nur maximal die Hälfte der empfohlenen Tageszufuhr. Die Verwendung von Jodsalz in allen Lebensmitteln und insbesondere in Fertigprodukten (egal ob Brot, Fertiggerichte, Wurst oder Käse) spielt für die andere Hälfte eine besondere Rolle.

Bei der Mehrheit der Verbraucher kommt ein zu geringer Verzehr von jodhaltigen Speisen wie etwa Seefische und Meerestiere hinzu. Veganer gelten als Risikogruppe für Jodmangel. Sie sollten besonders auf eine ausreichende Zufuhr achten. 

Um den Körper mit ausreichend Jod zu versorgen, sollte bewusst darauf geachtet werden, mehr oder weniger regelmäßig jodhaltige Lebensmittel zu verzehren. Nur wenig Jod enthalten die bei vielen Veganern beliebten Spirulina-Algen, da sie in Süßwasser kultiviert werden und nicht aus dem Meer kommen. 

In weiten Teilen Asiens tragen Meeresalgen und Seetang schon immer zur Jodaufnahme bei. Immer wieder stößt man in Deutschland auf Warnungen seitens Behörden und Medien, wegen angeblich überhöhtem Jodgehalt in Meeresalgen. Diese Produkte enthielten extrem hohe Jodmengen (bis zu 6.500 mg /kg Trockenprodukt), so sagen die Behörden. Woher die Behörden allerdings solche Werte her haben bleibt im Dunkeln. Uns sind niemals gängige und traditionell verzehrte Meere-Algenprodukte, wei etwa Dulse, Nori oder Wakame  mit solchen Jod Gehalten begegnet.

Fakt ist, Meeresalgen enthalten zwar nennenswerte Jodmengen, aber keinesfalls derart hohe Werte dass man sich bei einem gelegentlichen Verzehr von wenigen Gramm Algen Gedanken machen müsste. Vielmehr können getrocknete Meeresalgen in der empfohlenen Menge von wenigen Gramm als leckere, natürliche und ursprüngliche Zutat in der Vollwert-Küche, etwa in Eintöpfen, Salaten und Fischgerichten, ohne Sorge verwendet werden. Bei den meisten Algenprodukten aus dem Meer werden die Jodgehalte zwischenzeitlich auch deklariert.

Was passiert bei einem Jodmangel ?

Bei einem Jodmangel werden zu wenig Schilddrüsenhormone (T4 und T3) gebildet und es kann eine Schilddrüsen Unterfunktion entstehen, oder auch zu einer Schilddrüsen Vergrößerung (Kropf) kommen. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse ist der Grundumsatz erhöht, bei einer Unterfunktion erniedrigt. Mögliche Symptome für einen Jodmangel und eine Schilddrüsen Unterfunktion sind Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, häufige Erkältungen und Infekte, Wachstums- bzw. Entwicklungsstörungen. Schwangere und stillende Frauen haben oft einen höheren Bedarf an Jod. Bei guter Versorgung kann die Schilddrüse zehn Milligramm Jod bevorraten, dies entspricht dem Bedarf an Jod für drei Monate.

Menschen mit einer diagnostizierten Schilddrüsen-Überfunktion sollten jodhaltige Meeresalgen meiden. Die typischen Symptomen einer Schilddrüsen-Überfunktion sind Herzrasen, Unruhe, nächtliche Schlaflosigkeit und Unwohlsein.  

Den Verzehr von Algen mit mehr als 20 mg Jod in einem Kilogramm Trockenalge hält das BgVV (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin) für bedenklich. Die wissenschaftliche Begründung bleibt man aber schuldig. Da bleibt einem die Spucke weg! 20mg/kg ist an den Haaren herbei gezogen vor allem wenn man weis dass getrocknete Meeresalgen in Westeuropa im Grammbereich als Zutat verwendet wird. Wie wir ja wissen empfiehlt selbst die DGE 0,2mg täglich. 0,2mg Jod entspräche 10g getrocknete Algen täglich

Ich frage hat einer der Behördenvertreter einmal 10g getrocknete Algen in Wasser eingeweicht gesehen. Und glaubt einer der dieser Experten dass sehr viele Menschen  solche Algenmengen täglich konsumieren?  Statt auf natürliche Jodquellen hinzu und die Konsumenten zu gelegentlichen Konsum derselben zu ermuntern,  betreibt man „Panikmacher“, warnt man davor und ebnet den Weg für weiter Zwangsjodierungsprogramme . Ein Risiko für jede die Jod besser meiden sollen, aber es heute eigentlich mehr oder weniger in jedem Salzgebäck oder Fertiggericht zwangskonsumieren müssen 🙁 

Unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4005253/  ist etwa folgendes zu lesen:

Iodine deficiency has been recognised as a worldwide problem since the last century [1]. The International Council for Iodine Deficiency Disorders Global Network (ICCIDD GN) has underpinned remarkable progress in ameliorating this problem during the last nearly 30 years and especially during the last decade [2]. The number of iodine-deficient countries in the world has decreased from 54 in 2003 to 47 in 2007 and 32 in 2011 [3]. This remarkable rate of progress has been largely due to intensive work by the ICCIDD GN, UNICEF and WHO. Nevertheless, of these 32 countries, 11 (34%) are in Europe, the largest number from any continent [3].

West and Central Europe has a total population of about 600 million situated in 35 countries (table ​(table1),1), with country populations ranging from 0.3 to 75 million. Attention was drawn to the iodine deficiency problem in this area more than 10 years ago [4]. In general, the iodine deficiency is mild, but nevertheless this may have an impact on childhood development. For example, mild-to-moderate iodine deficiency in the first trimester of pregnancy was associated with increased odds of the intelligence quotient of offspring being in the lowest quartile (odds ratio: 1.43; 95% CI: 1.04-1.98; p = 0.03), with the greatest negative impact observed with the verbal intelligence quotient (odds ratio: 1.66; 95% CI: 1.20-2.31; p = 0.002) [5]. A review of the current evidence indicates that a correction of mild-to-moderate iodine deficiency improves cognitive performance in school-age children, but there are insufficient data on developmental outcomes in early life [6]. There are 2 randomised studies of iodine supplementation in children with mild iodine deficiency in Albania [7] and New Zealand [8] showing improved cognition. 

Angesichts von WHO Berichten und obigen internationalen Verlautbarungen, die nach wie vor eher ein Jod Defizit sehen, ist nur schwer verständlich wie Behörden in Deutschland derartige völlig sinnlose Grenzwerte festsetzen und Aktionen starten welche in der Bevölkerung die Angst vor Jod eher schüren, statt den Blick der Menschen auf eine adäquate Versorgung zu richten. Und zwar nicht nur durch nationale Zwangsjodierungsprogramme, noch dazu über eine fragwürdige Substanz, wie Kochsalz (Natriumchloriid)

(Quellen)

http://de.wikipedia.org
https://www.gesundheit.de

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4005253/

Hinweis:
Der Inhalt dieses Berichtes beruht auf zahlreichen Online-Recherchen nach bestem Wissen und Gewissen. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Exklusivität. Dieser Bericht dient der allgemeinen Information, er ersetzt in keinster Weise einen Ärztlichen Rat. Die Aussagen darin sind keine Therapievorschläge und aus den Schlussfolgerungen können keine Heilversprechen abgeleitet werden. Bei Verdacht auf Erkrankungen suchen Sie bitte Ihren Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker auf.

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